Am 24. Februar veranstalten einige Spediteure erneut eine LKW-Protestfahrt von Ladbergen nach Osnabrück. HASEPOST-Redaktionsleiter Dominik Lapp findet, dass die Brummifahrer, die an dieser Protestfahrt teilnehmen, sich ad absurdum führen, weil sie die Gründe für ihren Protest beständig erweitern.
Ein Kommentar von Dominik Lapp
Es ist bedauerlich zu sehen, wie die Proteste der Spediteure anscheinend von einem ursprünglichen Anliegen zu einem Sammelsurium verschiedener Beschwerden mutieren. Während ihre Unzufriedenheit mit der LKW-Maut, CO2-Steuer und zu viel Bürokratie immerhin ein wenig nachvollziehbar erscheint, wirkt die Erweiterung der Protestgründe auf Unzufriedenheit mit Rentenentscheidungen und möglicherweise noch weiterführende Anliegen eher willkürlich. Was kommt als nächster Protestgrund dazu? Unser Dorf soll schöner werden? Rettet die Wale? Mit der Gesamtsituation unzufrieden?
Letztendlich laufen die Brummifahrer durch ihre Aktionen Gefahr, ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren. Die Entscheidung, eine Protestfahrt in ein anderes Bundesland zu unternehmen, anstatt lokal zu demonstrieren, und nebenbei noch die Gründe zu erweitern, lässt Zweifel an der Kohärenz ihrer Anliegen aufkommen. Die Tatsache, dass sich Osnabrücker Spediteure nicht an den Protesten beteiligen, spricht dabei Bände.
Es ist wichtig, dass Proteste einen klaren Fokus und eine solide Argumentation haben, um ernst genommen zu werden. In Zeiten, in denen viele unterbezahlte Berufsgruppen weiterhin stillschweigend ihren Pflichten nachgehen, während die Spediteure – ähnlich wie die Lokführer – auf hohem Niveau jammern, könnte eine Reflexion darüber, ob die gewählten Mittel die beabsichtigte Wirkung haben, angebracht sein. Andernfalls geht die Bedeutung der Anliegen inmitten der vielfältigen Gründe für die Proteste verloren. Das erkennt man auch daran, dass in der Demo-Ankündigung neben Spediteuren auch „Landwirte, Handwerker, Gastronomen, Bürger und weitere“ zur Teilnahme aufgerufen werden.
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