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Kommentar: Wer stoppt die Kamikaze-Radfahrer in Osnabrück?

Diese Baustelle und die Verkehrsregelung insbesondere für Fahrradfahrer ist eine „Katastrophe„, wie meine Kollegin Jasmin Schulte es neulich in einem Kommentar beschrieb. Diese Baustelle sorgt nicht nur für Staus, sie zwingt auch Fahrradfahrer zu leider unbequemen Umwegen.

Diese Baustelle offenbart jedoch auch die Ignoranz vieler Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer gegenüber Verkehrsregeln. Offenbar sind sie nicht gewillt, die durch die Baustelle verursachten Unannehmlichkeiten zu akzeptieren. Selbst wenn die Verkehrsregelung als „Katastrophe“ gesehen wird, berechtigt das doch nicht alle Warnhinweise, Straßenmarkierungen und Verbotsschilder zu ignorieren.
„Jede Minute zählt und kein Risiko ist zu groß, um nicht eine Abkürzung zu probieren“, das ist wohl das Motto der „Kamikaze-Radfahrer“ in Osnabrück?

Für einige Fahrradfahrer haben Verkehrsregeln und Verbotsschilder tatsächlich wohl nur noch empfehlenden Charakter und werden daher eifrig ignoriert. Zur Notaufnahme oder vielleicht sogar zum Heger Friedhof geht es dann aber doch mit dem Auto, oder gibt es dafür auch schon Lastenräder?

Ein Kommentar von Heiko Pohlmann

Mein Weg in die Redaktion führt mich regelmäßig über die Natruper Straße, die derzeit und noch bis in den Herbst durch eine große Baustelle geprägt sein wird. Im Sommer fahre ich die Strecke regelmäßig mit dem Fahrrad; ich bin ein Saison-Radler und kann bei Regen und Minustemperaturen dem Fahrrad nicht viel abgewinnen.
Meist geht es durch das Natruper- und Heger Holz und über den Westerberg (sicherer und schöner), wenn es eilig ist aber auch entlang der Natruper Straße – so auch heute.

Ich bin dem Leser sehr dankbar, der uns vor rund zwei Wochen einen Hinweis auf die sichere Umfahrung der Baustelle über einen Schleichweg hingewiesen hat. Das wird auch nach der Baustelle meine bevorzugte Route an der Natruper Straße vorbei sein.
Aber heute bin ich anders gefahren und habe mir für wenige Minuten mal den Baustellenbereich angeschaut, weil uns ein weiterer Leser gestern darauf hingewiesen hat, was für gefährliche Aktionen im Baustellenbereich regelmäßig zu beobachten sind.

Nur wenige Minuten und schon fährt der erste Radfahrer „gegen den Strom“

Ich musste nicht lange warten und konnte beobachten, wie ein stadtauswärts fahrender Radfahrer direkt in den von der von der Pagenstecherstraße kommenden Gegenverkehr abbog. Ganz offensichtlich hielt sich dieser Zeitgenosse für unverwundbar und gegen die Folgen eines direkten Aufpralls auf die Motorhaube eines PKW allein durch moralische Überheblichkeit geschützt.
Nachdem der nun als Geisterfahrer agierende Radfahrer in Todesverachtung (oder war es Todessehnsucht?) gegen den nur wenige Zentimeter links an ihm vorbeifahrenden Strom der Autofahrer angefahren war, bog er nach links in die Natruper Straße ab – flankiert von zwei mehr als deutlich sichtbaren Einbahnstraßenschildern.

Durchgezogene Linie, ein Einbahnstraßenschild (rechts ist übrigens noch eines) ... das kann man eigentlich alles nicht übersehen
Durchgezogene Linie und ein Einbahnstraßenschild (links ist übrigens noch eines) … das kann man eigentlich alles nicht übersehen. / Foto: Pohlmann

Eine Bitte an die in Osnabrück so aktiven Fahrradaktivisten: Bitte haltet für diese Vertreter der Radfahr-Zunft doch Teilnahmeformulare für den Darwin-Award bereit!

Und ja,“Autofahrer machen auch Fehler“ und „Autofahrer übertreten auch regelmäßig die Verkehrsregeln“. Und es ist alles natürlich nur „Clickbait“ und „Hetze“. Nein, ist es nicht! Über die oft drastischen Folgen des Fehlverhaltens von Autofahrern berichten wir regelmäßig, zum Beispiel hier.

Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass in Osnabrück auch nur eine Einbahnstraße gibt, bei der ich es schaffe nach nur etwa drei Minuten Wartezeit einen Autofahrer zu beobachten, der so eklatant Verkehrsregeln ignoriert und dazu noch lebensgefährlich agiert!

 


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Vielleicht kann ein Kommentar in der Hasepost dabei helfen, neue Gedanken zu denken oder bestehende An- und Einsichten nochmals zu überdenken, dann haben wir und unsere Autoren etwas richtig gemacht und ganz generell zum Denken angeregt.

„Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.“ (C. G Jung)
Bitte denken Sie mehr, Ihr Heiko Pohlmann.


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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