(Symbolbild) Wahlbenachrichtung
Am Sonntag (15. Mai) nahmen einige Menschen in NRW den Weg zum Wahllokal auf sich. Leider viel zu wenige – dabei ist Wählen mit Briefwahl doch so einfach. Redakteurin Jasmin Schulte über das höchste Gut in einer Demokratie – die Wahl.
Kurz hinter der Stadtgrenze von Osnabrück standen am vergangenen Sonntag (15. Mai) die Landtagswahlen an. Ein Katzensprung ist es etwa von Eversburg oder Atter in das benachbarte Bundesland NRW. Und auch in Osnabrück steht im Herbst die Landtagswahl an. Daher: Bitte den 9. Oktober dick und rot im Kalender markieren.
Ich habe mich freiwillig als Wahlhelferin gemeldet – zum zweiten und ganz sicher nicht zum letzten Mal. Für mich ist das eine simple Art, um die Demokratie zu stärken, ohne sich selbst politisch zu engagieren. Und unabhängig von diesem Ehrenamt gibt es eine ganz einfache Art, die Demokratie zu stärken: Wählen. In so vielen Ländern auf dieser Erde haben die Menschen nicht die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Und dass wir in Deutschland dieses Privileg genießen können und dennoch gerade einmal etwas mehr als die Hälfte (55,5 Prozent) der in NRW-lebenden Bürgerinnen und Bürger ein Kreuz gesetzt haben, ist für mich absolut unverständlich. Besonders deshalb, weil jede und jeder die Möglichkeit hat, sich – mittlerweile in NRW sogar digital per QR-Code – die eigenen Briefwahlunterlagen nach Hause schicken zu lassen.
Im Zweifel zählt auch eine ungültige Stimme
Und selbst wenn man mit der aktuellen Politik unzufrieden sein sollte, Politikverdrossenheit und ein stoisches Nicht-Wählen bringt da auch keine Änderungen. Im absoluten Zweifelsfall kann der Stimmzettel einfach ungültig gemacht werden. Denn ungültige Stimmen werden extra erfasst und können (wenn viele Personen diesen Weg wählen) auch ein Zeichen von Protest sein.
Durch das Nicht-Wählen werden indirekt die Wahlergebnisse beeinflusst. Da nur gültige Stimmen gezählt werden, wird durch jede Person, die kein Kreuz setzt, eine abgegebenen Stimme stärker gewichtet. Es werden also alle Parteien begünstigt, die man nicht gewählt hat. Außerdem sinkt die Zahl der nötigen Stimmen, damit Parteien die Fünfprozenthürde erreichen. Ein einfaches Rechenbeispiel: Gehen 100 Personen wählen und zehn von ihnen setzen ihr Kreuz bei der Spaßpartei, ergibt das zehn Prozent für die Spaßigen. Wählen allerdings nur 80 Menschen und von ihnen wieder zehn die Spaßpartei, erreichen diese nun 12,5 Prozent.
Also bleibt mir nicht mehr zu sagen als: Geht wählen! Und das nicht nur im Oktober, sondern immer – ob zur Kommunal- oder Bundestagswahl. Nutzt euer Recht, um aktiv das politische Leben zu gestalten. Und zu guter Letzt: So sehr ich solche Belehrungen auch hasse, dieses trifft aber nun mal hundertprozentig zu: Wer nicht gewählt hat, darf sich anschließend auch nicht beschweren!
Wir sehen uns am 9. Oktober bei der nächsten Wahl!
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„Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.“ (C. G Jung)
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