In der aufgeheizten Diskussion um eine mögliche gemeinsame Trägerschaft von Marienhospital und Klinikum Osnabrück ist eines klar: Oberbürgermeisterin Katharina Pötter sorgt für Bewegung. Ihre Offenheit und Bereitschaft, über grundlegende Veränderungen nachzudenken, hat jedoch nicht überall Zustimmung gefunden. Insbesondere die SPD äußert öffentlich Kritik und fordert eine behutsamere Herangehensweise.
Ein Kommentar von Dominik Lapp
Es ist an der Zeit, der Oberbürgermeisterin das Vertrauen auszusprechen und sie gewähren zu lassen. Nach jahrelangem Stillstand unter Wolfgang Griesert zeigt Pötter geradezu eine Hands-on-Mentalität und hat bereits bewiesen, dass sie nicht zögert, Probleme anzupacken. Schnelle Veränderungen im Radverkehr sind nur ein Beispiel dafür. Ihre Fähigkeit, schnell zu handeln und Entscheidungen zu treffen, kann auch im Gesundheitssektor von großem Nutzen sein. Schon als Leiterin des Corona-Kristenstabs hat sie das bewiesen.
Der Vorschlag einer gemeinsamen Trägerschaft beider Kliniken mag auf den ersten Blick überraschend erscheinen und ist gar nicht so schnell übers Knie zu brechen. Dennoch sollte es Katharina Pötter erlaubt sein, laut zu denken – nicht mehr hat sie in ihrer Handgiftenrede getan. Ihre Absicht, Gespräche zu führen, zu vermitteln und zu moderieren, zeigt, dass ihr der Erhalt beider Kliniken am Herzen liegt. Hier geht es nicht um einen Alleingang, sondern um den Versuch, Lösungen zu finden. Dafür benötigt es keine vorherigen Absprachen.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass das Klinikpersonal sich um seine Jobs sorgt, wenn die Oberbürgermeisterin lediglich einen Vorschlag macht und einen Dialog sucht. Diese Sorgen waren vielmehr berechtigt, als die höchst defizitäre Finanzsituation beider Kliniken bekannt wurde. Da hätten die Alarmglocken schrillen müssen! Jedoch ist Pötters klare Absicht, zu helfen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Ein starkes Zeichen für ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Trotz der sensiblen Angelegenheit ist es angebracht, Katharina Pötter jetzt gewähren zu lassen und ihr die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen zu konkretisieren. Es ist an der Zeit, Vertrauen zu schenken und gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft für die Gesundheitsversorgung in Osnabrück zu arbeiten. Also: Hört auf zu meckern, lasst die Oberbürgermeisterin machen!
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