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Kommentar: Die unangenehme Frage nach den städtischen Millionen beim VfL Osnabrück

Zugegeben, ich bekomme häufiger Post vom Finanzamt, als dass ich mir ein Fußballspiel an der Bremer Brücke anschauen kann. Für einen Kommentar über das sportliche Für und Wider der jüngsten Trainerentlassung disqualifiziere ich mich daher, das überlasse ich meinem Kollegen Maurice Guss.

Aber ich erlaube mir die Meinung, dass die Millionen, die zuvor vom Finanzamt bei den Bürgern dieser Stadt eingetrieben und von der Stadt in den vergangenen Jahren und Monaten an den VfL überwiesen wurden, schlecht investiertes Geld waren!
Diese Ausgaben entsprechen der Definition von „Wahnsinn“, wie sie von Albert Einstein definiert wurde (dazu ganz unten auf dieser Seite mehr).

Ein Kommentar von Heiko Pohlmann

Angesichts der für den VfL bislang wenig schönen Fußballsaison 2023/24 und der Entlassung von Fan-Liebling Tobias Schweinsteiger muss die Frage erlaubt sein, ob die Verantwortlichen im Rathaus mein Steuergeld an der Bremer Brücke richtig untergebracht haben?

Immerhin ist die Stadt Osnabrück zusammen mit ihrer klammen Tochter Stadtwerke der eifrigste Geldgeber des im vergangenen Jahr mit sehr viel Glück in die zweite Bundesliga aufgestiegenen VfL. An der Bremer Brücke werden Millionen aus der Kasse einer Stadt ausgegeben, die eigentlich ganz andere Herausforderungen hat, als sich als Hauptsponsor und Mäzen eines Fußballvereins zu betätigen.

Der VfL: Eine riskante Wette auf Kosten des Steuerzahlers

Ich erinnere mich noch gut an die Debatte um das VfL-Leistungszentrum, für das die Stadt in dubiosen Grundstücksdeals erst Millionen für inzwischen brachliegende Flächen an der Gartlage ausgab und schließlich einen zweistelligen Millionenbetrag auf dem Schinkelberg investierte.
Das alles, weil ja der VfL in der zweiten Liga angeblich nur dann bestehen könne, wenn ihm die Stadt Kunstrasen, Flutlicht und Eistonnen in der Luxus-Variante bezahlen würde. Scheinbar geht diese Rechnung aber nicht auf.
Was zählt ist Leistung auf dem Platz und ein motivierter Kader. Waren die Millionen für den VfL schlicht eine riskante Wette auf Kosten des Steuerzahlers?

Vorzeitige Entlassung von Schweinsteiger: Was kostet das eigentlich den Verein?

Und was müssen die Bürger – deren Geld ja den VfL finanziert – nun für die vorzeitige Entlassung von Tobias Schweinsteiger bezahlen?
Zur Erinnerung: Erst im März dieses Jahres wurde der Vertrag des VfL mit Schweinsteiger rekordverdächtig bis 2026 verlängert. Mich würde wundern, wenn der damals von Sportdirektor Amir Shapourzadeh als „klares Signal für die gemeinsame Weiterentwicklung des Vereins“ gefeierte Vertrag nicht auch einen Goldenen Handschlag für den Fall einer vorzeitigen Kündigung durch den Verein enthalten würde?

Mit Wokenesss kann man keine Fußballspiele gewinnen

Obwohl die sportlichen Erfolge nach dem Aufstieg ausblieben, gab es im September noch einmal eine Million aus der Stadtkasse für den VfL.
Die ökobewegte und auch sonst von den Realitäten des Lebens weitestgehend entkoppelte linke Ratsmehrheit wurde zuvor vom VfL entsprechend weichgekocht. Dafür gab es allerlei woken Blödsinn wie die Klima-Gemeinwohlklausel der Mitarbeiter:Innen (bei so viel Progressivität muss gegendert werden) und die nach Geschlecht und nicht nach Qualifikation besetzten Mannschaft Frauschaft für die Virtuelle Bundesliga (VBL).

Nun soll ein neuer Geschäftsführerposten „Sport“ geschaffen werden. Da frage ich mich schon, was hat denn bitte bislang im Fokus der Geschäftsführung gestanden? Den Laden auf linke und grüne Ideologie umzukrempeln? Mit Sicherheit wird die Personalie des neuen Sport-Geschäftsführers einen ordentlich sechsstelligen Betrag kosten – jedes Jahr.
Da kann man sich ja ausdenken, wie schnell die erst jüngst aus dem städtischen Haushalt geflossene Million verbrannt verbraucht ist. Falls es unsere Feierabendpolitiker noch nicht gemerkt haben: Jetzt wäre der Zeitpunkt den Geldhahn zuzudrehen!

Rückblickend kann man wohl sagen, dass die Investitionen aus der Stadtkasse in den VfL mindestens „unglücklich“ waren.
Man soll schlechtem Geld kein gutes Geld hinterherwerfen – oder aber auch frei nach Albert Einstein: Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. Genauso ist es auch mit dem VfL und den Steuergeldern.

In Zukunft freiwilliger Verzicht des VfL auf eine Relegation?

Was jetzt noch helfen könnte wäre ein idealistisch tätiger Sponsor. Ich weiß schon, da folgt gleich wieder Aufschrei von wegen Kommerz, angeblich bösen Brauseherstellern und der Seele, die man nicht verkaufen will. Gut, kann ich alles verstehen – ein „Red Bull Osnabrück“ an der Bremer Brücke… möchte ich irgendwie auch nicht haben.
Aber dann wird es auch wohl nichts mit „nie mehr dritte Liga“ – die Stadt kann sich so ein Subventionsdesaster wie mit dem Leistungszentrum und der jüngsten Millionenüberweisung nicht noch einmal leisten. Und sollte der VfL es tatsächlich schaffen sich nach einem jetzt wahrscheinlichen Abstieg wieder in die Relegation zu kicken, dann wäre es besser auf einen neuerlichen Aufstieg freiwillig zu verzichten.

 


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„Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.“ (C. G. Jung)
Bitte denken Sie mehr. Ihr Heiko Pohlmann


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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