Fotos: Institut für Plastination, www.koerperwelten.de
Ab 19. Mai und bis einschließlich 2. September 2018 präsentieren Plastinator Dr. Gunther von Hagens und Kuratorin Dr. Angelina Whalley erstmals ihre aktuelle Ausstellung in der Osnabrückhalle.
Die von einer Osnabrücker PR-Agentur angekündigte Dauerausstellung findet tatsächlich über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten im Europasaal statt, wie eine Sprecherin der OsnabrückHalle gegenüber unserer Redaktion bestätigte.
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Wissenschaftler oder Schausteller?
In den späten 90er Jahren hatte Dr. Gunther von Hagens, der als Erfinder der „Plastination gilt, erstmals mit der öffentlichen Zurschaustellung von haltbar gemachten Leichen unter dem Titel „Körperwelten“ für eine Debatte gesorgt.
Auch eine in London durchgeführte öffentliche Sektion Verstorbener durch den ehemaligen Inselarzt von Helgoland, sorgte für Medienrummel. Mit dem Vorwurf, der Plastinator würde unrechtmäßig einen chinesischen Professorentitel führen und durch die öffentlichen Zurschaustellung eines Liebesakts zwischen zwei Präparaten in Augsburg, geriet Dr. von Hagens in der Vergangenheit immer wieder in die Schlagzeilen.
Auch Erkrankungen werden gezeigt
Über 45 Millionen Menschen weltweit haben die faszinierende Anatomieschau bereits gesehen. Körperwelten ist, so die Ankündigung des Veranstalters, „eine Ausstellung, die den Blick auf uns selbst nachhaltig verändert“.
Die für die OsnabrückHalle geplante Veranstaltung ist als Selbstentdeckungsreise konzipiert. Beginnend vom Skelett des Menschen über das Zusammenwirken der Muskulatur bis hin zur Entwicklung des Menschen im Mutterleib erhält der Besucher ein detailliertes Bild über den Aufbau seines Innenlebens. Eine Vielzahl spektakulärer Präparate erläutern für jedermann verständlich Organfunktionen und häufige Erkrankungen.
Das Herz im Mittelpunkt der Ausstellung
Thematischer Schwerpunkt dieser Ausstellung ist das Herz mit seinem weit verzweigten Gefäßsystem. Das Hochleistungsorgan unseres Körpers ist durch die Dauerbelastung Funktionsstörungen und Verschleißerscheinungen ausgesetzt. Krankheiten des Blut-Kreislaufsystems sind heute die häufigste Todesursache; sie sind jedoch vermeidbar. Hier setzt die Ausstellung an: Ohne mahnenden Zeigefinger zeigt sie, wie bereits kleine Änderungen im täglichen Leben große Auswirkungen auf den Gesamtzustand unseres Körpers haben.
Die Ausstellung beleuchtet aber auch die emotionalen Facetten dieses lebenswichtigen Organs. In Religion, Kunst, Literatur und Popkultur gilt das Herz als Symbol für Liebe, Mitgefühl, Glück und Mut. Ärztin und Kuratorin Dr. Angelina Whalley ist dieses Thema ein Anliegen: „Auf unser Herz, dieses lebenswichtige Organ, achten wir oft erst, wenn es erkrankt oder unter großer Belastung leidet. Ich wünsche mir, dass die Ausstellung den Besucher anregt, herzbewusster und herzgesünder zu leben.“
Veranstalter beanspruchen „das Original“ zu sein
Im PR-Text zur Veranstaltung wird darauf hingewiesen, dass die in Osnabrück gastierende Ausstellung zurecht den Untertitel „Das Original“ trage. Gunther von Hagens ist nicht nur der Erfinder der Plastination, sondern auch Demokratisierer der Anatomie. Seine öffentlichen Ausstellungen haben das Studium des menschlichen Körpers auch für Laien zugänglich und verständlich macht.
Zur Verwirklichung seines Projekts hat Dr. Gunther von Hagens bereits 1982 ein einzigartiges Körperspende-Programm etabliert. Alle in den Ausstellungen gezeigten Plastinate stammen von Menschen, die zu Lebzeiten erklärt haben, dass ihr Körper nach dem Ableben zur medizinischen Aufklärung innerhalb der Körperwelten Ausstellung zur Verfügung gestellt wird. In dem lizenzierten Körperspende-Programm sind bis heute über 17.000 Spender registriert.
Wo gibt es Tickets?
Tickets gibt es hier online im Vorverkauf.
Öffnungszeiten
Vom 19. Mai bis 2. September 2018
Mo – Fr: 9–18 Uhr, Sa & So: 10–18 Uhr (letzter Einlass: 1 Stunde vor Schließung)
Wo?
Osnabrückhalle, Schlosswall 1-9, 49074 Osnabrück
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