„Wir haben durchgehalten“ riefen mehrere Anwohner, nachdem Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, assistiert vom Stadtwerke Vorstandsvorsitzenden Christoph Hüls und dem Bauunternehmer Hartmut Dieckmann die letzte Warnbake und das letzte Durchfahrtverbotsschild von der Knollstraße geräumt hatten.
Schon zuvor waren anarchistische Tendenzen zu beobachten, als Auto- und Radfahrer, teils entgegen der Fahrtrichtung, die scheinbar mutwillig auf der Straße platzierte Absperrung umkurvten.
Abwasserkanäle waren bis zu 90 Jahre alt
Es wurde ganz offensichtlich Zeit die Sperrung wieder aufzuheben. Es wurde allerdings auch für die Stadtwerke höchste Zeit vor drei Jahren die Baustelle einzurichten, denn die Schmutz- und Regenwasserkanäle unter der Asphaltdecke waren teils bis zu 90 Jahre alt und undicht. Und auch Straßenbeleg war in einem schlechten Zustand, der Verkehr der vergangenen Jahrzehnte hatte ihr merklich zugesetzt. Alles in allem bestand knapp auf zwei Kilometern Straße eine Menge Handlungsbedarf.
„Nun können sich alle Kräfte auf die Arbeiten an der Rheiner Landstraße konzentrieren“, merkte der Oberbürgermeister im Gespräch mit dem Stadtwerke-Chef an. Die im Sommer Wochen gestarteten Bauarbeiten am Westerberg sind in Umfang und Dauer vergleichbar und erfolgen ebenfalls, um die alte unterirdische Infrastruktur zu erneuern.
Einspurige Verkehrsführung war technisch nicht möglich
Wie in der Rheiner Landstraße war es aus technischen Gründen auch an der Knollstraße nicht möglich, dass der Verkehr einseitig an den Bauarbeiten vorbeigeführt werden konnte, zumal die Knollstraße für eine einspurige Verkehrsführung auch nicht breit genug ist. Gearbeitet wurde in sechs Abschnitten – entweder am Kanal oder am Straßenbau. Paralleles Arbeiten war nur in Höhe des Supermarktes möglich – eben, weil die Straße zu schmal ist, erläutert die Stadtverwaltung rückblickend.
Griesert: Danke an die Anwohner
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert dankte den Anwohnern: „Sie haben in den vergangenen drei Jahren viel Geduld bewiesen und mussten mit so mancher Einschränkung zurechtkommen.“ Und er lobte die gute Zusammenarbeit mit den Anliegern und mit den Großanliegern, darunter die Firma KME, die AMEOS-Kliniken mit dem dazugehörigen Geronto-Zentrum, die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück (HHO), der Supermarkt und das Schulzentrum am Sonnenhügel. „Es war eine Besonderheit dieser Baustelle, dass so viele große Institutionen in die Abläufe eingebunden werden mussten. Dabei war es schön zu sehen, wie groß die Akzeptanz war und wie positiv die Zusammenarbeit gelaufen ist.“
Die Stadt und die SWO Netz GmbH arbeiteten dabei Hand in Hand. Die Stadtwerke-Netztochter erneuerte mehr als acht Kilometer Strom- und Beleuchtungskabel, jeweils knapp 500 Meter Gas- und Wasserleitungen, zwei Kilometer Telekommunikationsleitungen und jeweils rund 900 Meter Schmutz- und Regenwasserkanäle. Mehr als 70 neue Beleuchtungsmasten wurden gesetzt, mehr als 100 Gas- und Wasserhausanschlüsse sowie knapp 80 Kanalhausanschlüsse. „Das zeigt, wie umfangreich allein die Arbeiten unterhalb der Knollstraße waren“, betont der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Christoph Hüls.
Busumleitung bleibt teilweise bis Februar bestehen
Die derzeit bestehende umgeleitete Linienführung der Linie 32/33(533) über Bohmter Straße/Bremer Straße bleibt bis zum Fahrplanwechsel Anfang Februar 2020 weiterhin bestehen. Dadurch kann bis zur Inbetriebnahme der neuen Ringlinie auch die aktuell bestehende Querverbindung Bremer Straße – Dodesheide – Haste beibehalten werden.