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Klinikum Osnabrück führt bundesweit erstmals neue Krebstherapie ein

Im Klinikum Osnabrück kommt jetzt bei der Behandlung von Krebserkrankungen im Magen- und Darmtrakt erstmals in Deutschland ein neues System für eine endoskopische Elektrochemotherapie zum Einsatz. Wie die Chefärzte Dr. Corinna Petz und PD Dr. Johannes Rey erklären, eröffnet diese minimalinvasive Technik neue Behandlungsoptionen, in denen aus einzelnen Verfahren nun Kombinationstherapien angewendet werden können.

Nachdem das System zuletzt von einem von Petz und Rey geleiteten Team erstmals bei einer Patientin eingesetzt wurde, bei der ein bösartiger Speiseröhrenkrebs behandelt wurde, sind weitere Patienten bereits für einen Therapieeinsatz geplant.

Nach den Angaben der Chefärztin der Klinik für Onkologie, Hämatologie und Blutstammzelltransplantation sowie dem Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie mit Schwerpunkt Endoskopie kommt bei den Behandlungen mit dem neuen Verfahren ein spezielles Endoskopiegerät (ePORE EndoVE) zum Einsatz. Dieses wurde von dem irischen Medizintechnikunternehmen Mirai Medical entwickelt. Es arbeitet mit einer Technik, die bereits bei der Behandlung von Hautkrebs und Tumoren im Kopf-Halsbereich immense Erfolge gezeigt hat. Bei diesem Verfahren werden kurze Stromimpulse mit hoher Spannung auf das Tumorgewebe abgegeben, um es porös zu machen und – je nach Ausprägung – eine Kalziumlösung oder ein Chemotherapeutikum zu injizieren. Um deren Wirkung noch zu verbessern, erfolgt danach eine Unterdrucktherapie auf das Gewebe.

Behandlungen ohne Vollnarkose

Da krebsfreie Zellen kaum auf die Behandlung ansprechen, gehört es, wie die Mediziner erläutern, zu den entscheidenden Vorteilen, dass bei dem Verfahren die gesunden Gewebestrukturen erhalten bleiben und es somit zu deutlich weniger Nebenwirkungen kommt. Belastende operative Eingriffe sind nicht erforderlich, die Behandlungen erfolgen während einer endoskopischen Untersuchung ohne Vollnarkose. Die innovative Behandlung kann in allen Krebsstadien von Tumoren im Bereich des gesamten Magen-Darmtraktes – von der Speiseröhre bis zum Enddarm – eingesetzt werden, auch bei noch nicht bösartigen komplexen Strukturen und bei fortgeschrittenen Fällen.

Bei der Patientin, die nun als erste mit der Technologie behandelt wurde, kam genau diese Kombination der Elektrotherapie mit einer lokalen Injektionstherapie und einer Unterdruckbehandlung zum Einsatz. Damit wurden ein Verschluss der Speiseröhre und dadurch der Verlust von Schluckakt und Nahrungsaufnahme erfolgreich verhindert.

Weitere Verbesserungen für die Krebstherapie

Die beiden Chefärzte sind stolz, dass das neue Verfahren erstmals in Deutschland im Klinikum Osnabrück eingesetzt und angeboten werden kann. „Dieses Verfahren ist Ausdruck der hohen Innovationskraft von Onkologie und Gastroenterologie in den letzten Jahren“, sagt Rey. Neuerungen in der Endoskopie zur frühzeitigen Erkennung, Charakterisierung und minimalinvasiven Behandlung ergänzten sich im Bereich der Onkologie zunehmend mit den Möglichkeiten von individuell auf Patienten zugeschnittenen Therapien. „Besonders ist dabei, dass der Fortschritt in den einzelnen Fachbereichen zu einer noch engeren interdisziplinären Zusammenarbeit führt, von der unsere Patienten im Krebskompetenz-Zentrum profitieren werden“, so Petz.

Die beiden Mediziner gehen davon aus, dass sich der rasante Fortschritt in den unterschiedlich geprägten Behandlungsbereichen der Krebstherapie in den nächsten Jahren noch weiter fortsetzen und zu erheblichen Verbesserungen führen wird.


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