SPD-Chef Lars Klingbeil hat den Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) scharf kritisiert und ihm einen Wortbruch vorgeworfen. Diese Vorwürfe erheben sich vor dem Hintergrund einer möglichen Zusammenarbeit der CDU mit der rechtsextremen AfD und der damit verbundenen Abkehr von der Politik früherer CDU-Kanzler.
Wortbruch-Vorwurf von Klingbeil
Lars Klingbeil, der Vorsitzende der SPD, hat am Sonntag seine Bedenken gegenüber den jüngsten politischen Äußerungen von Friedrich Merz (CDU) deutlich gemacht. In einem Gespräch mit dem „Spiegel“ äußerte Klingbeil, Merz habe vor Kurzem öffentlich betont, „er werde niemals mit der rechtsextremen AfD von Alice Weidel und Björn Höcke gemeinsame Sache machen“. Trotz dieser Erklärung stehe Merz nun kurz davor, eine Kooperation mit der AfD einzugehen, was für Klingbeil einem Wortbruch gleichkomme. „Friedrich Merz hat sein Wort gebrochen“, fügte Klingbeil hinzu.
Warnung vor einem Dammbruch
Der SPD-Chef bezog sich weiter auf frühere Aussagen von Merz, in denen dieser im Bundestag unterstrichen habe, er werde keinen Antrag einbringen, der lediglich mit der Unterstützung der AfD eine Mehrheit erlangen könnte. Für Klingbeil wäre eine solche Wendung in der CDU-Politik ein „historischer Fehler“. Eine Unterstützung durch die AfD würde, so Klingbeil, ein Bruch mit den politischen Prinzipien von Helmut Kohl und Angela Merkel darstellen. Der SPD-Vorsitzende warnte eindringlich vor einem solchen „Dammbruch“ und appellierte an Merz, diesen Schritt zu überdenken.
Appell für Anstand und Mitte
Lars Klingbeil zeigte sich besorgt über die mögliche Entwicklung der politischen Landschaft in Deutschland und rief zu einem klaren Bekenntnis für „mehr Anstand und Mitte“ auf. Ein politischer Schulterschluss mit der AfD, so Klingbeil, würde einen bedrohlichen Rechtsruck bedeuten, den es zu verhindern gelte. „Wir brauchen mehr Anstand und Mitte in Deutschland und keinen Rechtsruck“, betonte er. Trotz der angespannten Lage sei es laut Klingbeil noch nicht zu spät, diesen potenziellen Bruch mit den Werten der CDU-Geschichte zu verhindern.
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