Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil sieht nicht die Lösung der Krise seiner Partei in einem möglichen Kanzlerkandidaten Boris Pistorius und betont, dass die Partei sich das Vertrauen der Bürger zurückerobern muss. Klingbeil benennt drei konkrete Projekte, die vor der Bundestagswahl realisiert werden müssen und bekräftigt den Kampf um jeden Industriearbeitsplatz bei kriselnden Konzernen.
Pistorius als Kanzlerkandidat keine Lösung der Krise
Der Parteivorsitzende der SPD, Lars Klingbeil, hat sich zu den Spekulationen um einen möglichen Kanzlerkandidaten Boris Pistorius geäußert. Klingbeil erwartet nicht, dass ein solcher Schritt die derzeitige Krise seiner Partei lösen könnte. „Ich glaube nicht an so einfache Erklärungen wie: Wir tauschen eine Person aus und dann wird alles gut“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Das Vertrauen der Bürger müsse zurückgewonnen werden und dafür seien alle in der Partei in der Verantwortung.
Keine eindeutige Positionierung zu Olaf Scholz
Anders als der Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will Klingbeil den amtierenden Kanzler Olaf Scholz nicht zum besten Kanzler, den Deutschland je hatte, küren. „Ich bin auch wegen Willy Brandt damals in die SPD eingetreten“, erklärte Klingbeil. Er wolle sich unter den vier SPD-Kanzlern nicht entscheiden müssen, freut sich jedoch, dass Olaf Scholz der aktuelle Bundeskanzler ist.
Konkrete Projekte vor der Bundestagswahl
Klingbeil formulierte für die Ampel-Koalition konkrete Aufgaben, die vor der Bundestagswahl angepackt werden müssen. „Ich habe drei klare Erwartungen, was diese Regierung noch leisten muss“, betonte er. Insbesondere die Verabschiedung des Rentenpakets mit dem Haushalt dieses Jahres nannte er. Des Weiteren fordert er nach harten Jahren mit hoher Inflation steigende Löhne. „Deswegen soll es öffentliche Aufträge nur noch für Firmen geben, die Tariflohn zahlen“, führt der SPD-Chef aus. Mit Blick auf die schwierige Lage der Konzerne VW und Thyssenkrupp versprach Klingbeil: „Wir werden um jeden Industriearbeitsplatz hier bei uns kämpfen.“
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