Klimaforscher Mojib Latif warnt davor, dass die zunehmenden schweren Waldbrände ein klares Symptom des Klimawandels sind und ruft zur globalen Zusammenarbeit auf, um die Herausforderung zu bewältigen.
Waldbrände als Symptom des Klimawandels
Mojib Latif, ein bekannter Klimaforscher am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, äußerte im Deutschlandfunk seine tiefen Bedenken über die steigende Anzahl schwerer Waldbrände. „Dass selbst bei uns die Brände außer Kontrolle geraten, das ist eine völlig neue Dimension“, warnte er. Er sieht den Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Zunahme verheerender Waldbrände durch zwei Faktoren bedingt: eine steigende Verdunstung aufgrund höherer Temperaturen, die zu extrem trockenen Böden führt, und Veränderungen in den globalen Windsystemen durch die Erwärmung, die mehr Trockenheit in den Subtropen erwarten lassen.
Wärmster Monat bringt neue Herausforderungen
Latif betonte, dass der diesjährige Sommer ungewöhnlich heiß war: „Der Juli war der wärmste Monat, der jemals gemessen worden ist, seit Beginn der Aufzeichnungen, vermutlich sogar seit Jahrtausenden, und insofern ist das alles keine Überraschung.“ Er stellte fest, dass aufgrund des Klimawandels immer mehr Dürreperioden zu beobachten sind.
Vernachlässigte Waldpflege und notwendige Maßnahmen
Der Klimaforscher kritisierte zudem die Vernachlässigung der Waldpflege in Deutschland und die Anfälligkeit der häufig vorzufindenden Monokulturen für die Folgen des Klimawandels. Er prognostiziert, dass man die Veränderungen im Kontext der Erderwärmung als „neues Zeitalter“ betrachten muss, in dem solche Ereignisse zunehmend auftreten werden.
Um die Erderwärmung zu bekämpfen, betonte er die Notwendigkeit, Treibhausgase zu reduzieren. „Das können nur alle Länder gemeinsam lösen und das ist eine völlig neue Herausforderung für die Menschheit, vor der sie so noch nie gestanden hat“, so Latif abschließend.