Am Mittwoch Mittag, den 12.05.2021, kam es zu einem schweren Unfall auf der Autobahn BAB1 bei Bramsche. Um 11:50 Uhr wurden Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr zu dem Unfall an der Anschlusstelle Bramsche, unweit der Wache der Autobahnpolizei Osnabrück, gerufen. In der Erstmeldung hieß es, dass eine Person einklemmt sei. Weil auch Flüssigkeit aus dem Tanklastzug lief, rechneten die Einsatzkräfe auch mit einem Gefahrgutszenario.
Fahrer in Transporter eingeschlossen
Zuvor war ein 46-jähriger Fahrer mit einem Transporter auf der Autobahn in Richtung Norden/Bremen unterwegs, als er auf dem rechten Fahrstreifen auf ein Stauende krachte. Frontal kollidierte er mit großer Wucht mit dem Heck eine Sattelzuges mit Tankauflieger.
Die Fahrerkabine des Kleintransporters wurde dabei so stark eingedrückt, dass nur noch wenig Platz für den Fahrer blieb und er nicht direkt das Fahrzeug verlassen konnte. Bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte, konnte er sich jedoch eigenständig befreien. Der Tankauflieger wurde aber so stark beschädigt, sodass eine erhebliche Menge der geladenen 24.000 Liter Flüssigkeit ausliefen.
Gefahrgut befürchtet, Flüssigkeit läuft aus Tank
Wie die Einsatzkräfte solch ein Szenario sehen, erklärte uns Tino Sternberg von der Autobahnpolizei Osnabrück: „Wenn wir auf einen Unfall mit einem Tanklastwagen zukommen und austretende Flüssigkeit sehen, fragen wir uns natürlich, wie weit wir uns nähern dürfen. Wenn es sich um Gefahrgut handelt, kann das sehr gefährlich sein. Windiges Wetter wie heute ist dabei ein weiteres Risiko. Deshalb prüfen wir die Lage schon aus dem Streifenwagen und melden unsere Beobachtungen der Leitstelle.“ Glücklicherweise stellte sich bei diesem Unfall schnell heraus, dass es sich nicht um Gefahrgut sondern Speiseöl handelte.
Dennoch musste dieses zunächst durch die Freiwillige Feuerwehr Wallenhorst mit Flüssigkeitssperren und Behältern aufgefangen werden, bis es mit Tankfahrzeugen abgepumpt werden konnte. Danach konnten Fachkräfte die Fahrbahn reinigen.
Speiseöl aufgefangen und abgepumpt
Der Fahrer des Kleintransporters blieb äußerlich unverletzt. Aufgrund des Schadensbildes ist jedoch davon auszugehen, dass er ein Hochgeschwindigkeitstrauma erlitt, weshalb eine vollständige Untersuchung in einem Krankenhaus erfolgte. Ein vorsorglich alarmierter Rettungshubschrauber musste jedoch nicht eingesetzt werden. Der Fahrer des Tanklastzuges blieb unverletzt.
Für die Bergungs- und Reinigungsarbeiten musste die Richtungsfahrbahn für mehrere Stunden voll gesperrrt werden. Es bildete sich ein Rückstau von über zehn Kilometern.
Langer Stau, Rettungsgasse im Verlauf versperrt
Obwohl bereits Einsatzfahrzeuge die Rettungsgasse passiert hatten, war diese für nachfolgende Kräfte wieder versperrt. Die Polizei musste somit extra Beamte einsetzen, um die Autobahnmeisterei für die Absperrmaßnahmen durch den Stau zu eskortieren. Mit fünf Fahrzeugen waren die Beamten deshalb im Einsatz.
Tino Sternberg appelliert daher an die Verkehrsteilnehmer, die Rettungsgasse immer und für die komplette Dauer des Staus freizuhalten. Nur so verlieren Rettungskräfte keine wertvolle Zeit und gehen anschließende Bergungsarbeiten schneller vonstatten.