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Kleine und große Umbauten im Zoo Osnabrück: „Wintergarten“ für Schimpansen – neues Gehege für Kirk-Dikdiks

Ob neuer Untergrund, aufwendige Umgestaltung oder ein eigener Wintergarten: Bei den Zebras, Schimpansen und Schweinsaffen wurde im Zoo Osnabrück in den letzten Wochen fleißig gebaut. Die scheuen Kirk-Dikdiks haben sogar ein ganz neues Gehege bekommen, in dem sie von Besuchern leichter entdeckt werden können.

Ähnlich wie Pferde behandeln Zebras einen Boden mit ihren Hufen nicht gerade pfleglich – kein Wunder also, dass auch ein Zebragehege irgendwann einmal einen neuen Untergrund benötigt. „Unsere drei Zebras leben zwar erst seit gut einem Jahr in ihrem Gehege in ‚Takamanda‘, aber bereits zuvor wurde der Boden durch andere Huftiere in der rund 11 Jahre alten Anlage stark beansprucht“, erklärt Tobias Klumpe, zoologische Leitung im Zoo Osnabrück.

„Weil der Boden zuletzt insgesamt etwas stärkere Abnutzungserscheinungen gezeigt hat und wir in ein paar Jahren auch unsere Nashörner hierhin umsetzten wollen, haben wir beschlossen schon jetzt den Untergrund der Zebraaußenanlage umfangreich zu sanieren.“ So wurde im Boden ein neues Drainagesytem verbaut und der Untergrund verfestigt, damit der Boden auch für Nashörner tauglich ist. Diese sollen im Rahmen des neuen Elefantenparks hier ihr Zuhause erhalten. Mit dem Ergebnis ist Klumpe sehr zufrieden. „Es sieht wirklich gut aus und unseren Zebras scheint es auch zu gefallen. Sie sind bereits munter über die Anlage galoppiert und haben gleich gezeigt, dass der Boden ihren Ansprüchen gerecht wird.“

Unterstand mit Wintergartenflair

Nur wenige Meter von den Zebras entfernt haben im Zoo Osnabrück die zehn Schimpansen ihr Gehege. Ihr Außenbereich zählt zu den größten für Schimpansen in ganz Europa und auch hier wurde zuletzt fleißig gearbeitet. Mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins Osnabrücker Zoo e.V. ist in etwa gegenüber des Servalgeheges ein neuer Komfortbereich für die Menschenaffen entstanden. „Wir sind sehr dankbar über die Unterstützung des Fördervereins. Für die Besucher gab es hier schon immer einen überdachten Gehegeeinblick“, erklärt Klumpe.

„Auf der anderen Seite der Scheibe haben wir es unseren Schimpansen jetzt noch etwas gemütlicher gemacht. Dafür wurde der Besucherunterstand Richtung Besucherweg zurückversetzt. An dieser Stelle haben wir neue Scheiben einzogen, aber von den alten Scheiben davor haben wir einen Teil stehenlassen, sodass dazwischen eine Art Wintergarten für die Schimpansen entstanden ist. Für kältere Tage haben wir ihnen sogar eine Fußboden- und Wandheizung eingebaut.“ Den Schimpansen gefällt der überdachte, warme Bereich sehr gut. Schon häufig konnten Besucher sie in ihrem neuen Komfortbereich, der auch erhöhte Sitzmöglichkeiten beinhaltet, beobachten. „Das Schöne ist: Für die Schimpansen sind die Besucher genauso interessant wie andersherum. Und wenn die Tiere doch einmal ihre Ruhe haben wollen, können sie sich auf ihrer großen Anlage weit zurückziehen“, so Klumpe.

Schweinsaffen noch näher an Besuchern

Auch eine andere Affenart kann den Besuchern bald noch näherkommen. Bei den zwölf Schweinsaffen wird am Affentempel im Zoozentrum der große Graben zwischen Besucherscheibe und Tempelruine mit Erde befüllt. „Der Graben stammt noch aus einer Zeit, bevor der Bereich 2012 aufwendig renoviert wurde. Damals hatte man sich dazu entschieden ihn zu erhalten, doch inzwischen hat sich die Natur den Graben zurückerobert und es ist schwer ihn entsprechend zu pflegen“, erklärt Klumpe. Auch die Reinigung der Scheiben war für die Mitarbeiter aufgrund des tiefen Grabens immer eine Herausforderung, weshalb der Zoo den Graben nun zuschüttet. „So reduzieren wir gleichzeitig die Distanz zwischen Besucher und Tier und schaffen den Affen eine neue Naturbodenfläche“, sagt Klumpe.

Kleinste Antilopenart neben großen Langhälsen

Ein ganz neues Gehege haben die vier Kirk-Dikdiks erhalten. Zuletzt lebten die kleinen und scheuen Antilopen in einem Gehege am Hang unterhalb des Löwenrondells. Dort konnten Besucher sie mit viel Mühe lediglich in ihrem Außenbereich entdecken. „Die meisten Besucher haben sie dort einfach nicht wahrgenommen oder wussten gar nicht, dass es sie gibt“, sagt Andreas Wulftange, ebenfalls zoologische Leitung im Zoo Osnabrück. Im Giraffenhaus haben die kleinen Antilopen deshalb ein neues Gehege bekommen.

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Die kleinste Antilopenart war im Zoo Osnabrück bislang nur mit Glück zu sehen. In ihrem neuen Gehege neben den Giraffen werden die scheuen Kirk-Dikdiks deutlich einfacher zu finden sein. Hier haben sie einen neuen Innen- und Außenbereich mit verschiedenen Untergründen bekommen. / Foto: Zoo Osnabrück (Jan Banze)

„Da wir unsere Buschschliefer mit den Klippschliefern vergesellschaftet haben, ist das ehemalige Gehege der Buschschliefer im Giraffenhaus frei geworden. Wir haben den Bereich für die Kirk-Dikdiks umfangreich renoviert und ihnen Plätze mit verschiedenen Untergründen wie Sand, Stroh oder einem Mineralgemisch geschaffen. Auch eine Außenanlage gegenüber der Langohrziegen ist dazugekommen“, erklärt Wulftange. Da die Tierhäuser ab heute, 17.12.2021 gemäß der neuen Corona-Verordnung wieder geöffnet sind und mit FFP2-Maske betreten werden können, sind die grazilen Tiere im Innenbereich zu sehen – ihre Außenanlage nutzen sie erst wieder im Frühjahr bei wärmeren Temperaturen häufiger.


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