„In Münster keine Fahrverbote“ titeln die Westfälischen Nachrichten am Abend vor dem „Diesel-Gipfel“, für den sich – je nach Sichtweise – einige Politiker und Aktivisten ein Verbot des beliebten Selbstzünders erhoffen, andere Politiker, Industrie- und Arbeitnehmervertreter eine sachliche Auseinandersetzung mit der Problematik und eine Lösung, die auch die Eigentümer entsprechender Autos zufriedenstellen kann.
Ähnlich wie in Osnabrück, werden auch in der westfälischen Nachbarstadt die Stickoxid-Werte regelmäßig leicht überschritten. An der am stärksten betroffene Messstation am Bült gingen die Messerwerte zwischen 2010 und 2016 von 54 auf 42 Mikrogramm zurück – der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm, so die Tageszeitung.
Osnabrück war im Juni sogar im Grenzwertbereich
In Osnabrück erreichte die sonst immer über 40 Mikrogramm ermittelnde Messstation am Wall im Juli 2017 sogar erstmals seit zwei Jahren mit einem Mittelwert von 34 Mikrogramm sogar deutlich unter dem Grenzwert. Kleiner Malus: Im Juni (Mittelwert 42 Mikrogramm) wurden an der Station Spitzenwerte von mehr als 200 Mikrogramm gemessen, das ist jedoch mehrfach (18x) pro Jahr zulässig [Anmerkung 4.8.2017: die Messwerte wurden nachträglich aktualisiert, da zum Erscheinungsdatum dieses Artikels die Juli-Werte noch nicht vorlagen, vgl. auch hier].
Deutliche Absage an Fahrverbote
Auf mögliche Fahrverbote angesprochen, antwortet die in NRW zuständige Bezirksregierung den Westfälischen Nachrichten mit einer deutliche Antwort: Nein. „Derzeit gehen Stadt Münster und Bezirksregierung davon aus, dass spätestens 2018 der Grenzwert für Stickoxide an allen Messstationen in Münster eingehalten werden kann“, wird die Bezirksregierung. zitiert „Dazu bedarf es nach hiesiger Einschätzung keiner Fahrverbote.“
Moralische Instanz gegen Umwelthilfe
Gegen die sich als Retter der Umwelt aufspielende Deutsche Umwelthilfe, meldet sich die moralische und technische Instanz Jean Pütz zu Wort. Er spricht dem Kleinstverein (243 Mitglieder) jegliche Kompetenz in der Diesel-Frage ab.