Der Besuch einer Kindertagesstätte kann dazu beitragen, soziale Unterschiede auszugleichen, insbesondere bei Kindern aus ärmeren Familien. Das ergab eine neue Studie des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe in Bamberg auf Basis des Nationalen Bildungspanels.
Vorteile der Kita-Betreuung für Kinder aus ärmeren Familien
Kinder aus ärmeren Familien profitieren in ihrer Entwicklung überdurchschnittlich stark von der Förderung in einer Kindertagesstätte. Dies ist eines der Hauptergebnisse einer Studie, die eine Autorinnengruppe um Corinna Kleinert vom Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg angefertigt hat. Laut Kleinert: „Würden alle Kinder eine Kita besuchen, würden die sozialen Ungleichheiten in den Kompetenzen geringer ausfallen als heute.“
Kita-Effekte bei Kindern aus bessergestellten Familien
Für Kinder aus Familien mit einem hohen Status leistet die Fremdbetreuung einen ähnlichen Beitrag zur Kompetenzentwicklung wie die Betreuung zu Hause – in Mathematik fallen die Effekte sogar leicht negativ aus.
Simulation und Datenanalyse
Die Forscherinnen werteten Längsschnittdaten von knapp 1.000 Kindern aus. Ihre Simulationen zeigen, dass wenn alle Kinder ausschließlich durch ihre Eltern betreut würden, sich die sozialen Ungleichheiten hingegen verstärken.
Unterschiedliche Kita-Teilnahmequoten
Obwohl gerade für schlechter gestellte Familien die Vorteile einer Kita-Betreuung besonders hoch sind, liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Kita-Besuch dieser Kinder im Alter von zwei Jahren bei nur rund 35 Prozent. Bei bessergestellten Familien liegt sie hingegen bei 60 Prozent.
Zusammenfassung und Ausblick
Die Studie zeigt, dass Kindertagesstätten eine wichtige Rolle bei der Verringerung sozialer Ungleichheiten spielen können. Insbesondere für Kinder aus ärmeren Familien sind die positiven Entwicklungsaspekte von Kita-Besuchen überdurchschnittlich hoch. Die Studienautorinnen fordern daher den verstärkten Ausbau und die Förderung von Betreuungsangeboten.
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