Die Zahl der Kinder, die Opfer von Straftaten in Nordrhein-Westfalen geworden sind, ist laut dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ dramatisch gestiegen. Mit 26.437 betroffenen Kindern im vergangenen Jahr, im Vergleich zu 15.853 im Vor-Coronajahr 2019, unterstreicht NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Initiative zum Schutz der Kinder.
Erhebliche Zunahme von Kinderopfern in NRW
Laut dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ ist die Zahl der Kinder, die Opfer von Straftaten in Nordrhein-Westfalen geworden sind, dramatisch gestiegen. Im vergangenen Jahr waren 26.437 Mädchen und Jungen betroffen, ein Anstieg um zwei Drittel gegenüber dem Vor-Coronajahr 2019 mit 15.853 Opfern. Schon 2022 verzeichnete ein merklicher Anstieg der Übergriffe auf 22.904 Opfer, verglichen mit 18.166 im Vorjahr.
Verschiedene Straftaten gegen Kinder
Den größten Anteil bei den Straftaten gegen Kinder hatten sogenannte Rohheitsdelikte wie Raub oder Körperverletzung. Insgesamt wurden 12.381 Jungen und 7.185 Mädchen zu Opfern dieser Delikte. Insgesamt 17 Kinder wurden 2023 durch Straftaten tödlich verletzt, ein Jahr zuvor waren es elf. Laut des NRW-Innenministeriums lagen die Zahlen bei den Tötungsdelikten in den vergangenen fünf Jahren jeweils im niedrigen zweistelligen Bereich.
Reaktion des NRW-Innenministers
Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, betonte gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Jedes tödlich verletzte Kind trifft mich emotional besonders. Um es deutlich zu sagen: Der Schutz der Kinder ist unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“
Straftaten gegen die persönliche Freiheit
Auch die „Straftaten gegen die persönliche Freiheit“, zu denen Entführung, Geiselnahme oder Kinderhandel zählen, sind in der polizeilichen Statistik erfasst, hatten jedoch nur einen geringen Anteil. Von sexuellem Missbrauch waren 5.342 Mädchen und 1461 Jungen betroffen.
Wissenschaftliche Untersuchung geplant
Um das Phänomen zu analysieren, plant Innenminister Reul eine wissenschaftliche Studie. „Kluge Köpfe haben schon erste Erklärungsansätze geliefert, wieso die Zahl tatverdächtiger Kinder und Jugendliche so rasant steigt“, erklärte Reul und fügte hinzu, dass dies möglicherweise auch die gestiegenen Opferzahlen erklären könne. Die Landesregierung wolle es aber „möglichst genau wissen“.
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