HASEPOST
 
HASEPOST

Kinderkliniken in Deutschland bauen Betten ab – Engpässe befürchtet

Die Anzahl der Betten in deutschen Kinderkliniken ist erneut gesunken, was besonders angesichts der bevorstehenden Herbst- und Wintermonate Sorgen bereitet. Angesichts zunehmender Viruserkrankungen könnte es erneut zu Engpässen kommen, warnen Experten.

Abbau von Betten in Kinderkliniken

Im vergangenen Jahr standen in Deutschland 186 Betten weniger für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung als im Vorjahr, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Die Anzahl der Betten ist demnach von 15.106 auf 14.920 gesunken und hat somit erstmals die Grenze von 15.000 unterschritten. Im Jahr 2019 gab es noch 15.447 Betten in der Pädiatrie. Zählt man alle Kinderfachabteilungen zusammen, einschließlich der Psychiatrie und Chirurgie, ergibt sich ein Rückgang um 86 auf 25.834 Betten.

Befürchtung von Engpässen

Die Kinder- und Jugendärzte warnen vor möglichen Engpässen aufgrund der erhöhten Anzahl an Viruserkrankungen in den Herbst- und Wintermonaten. “Wir gehen mit noch weniger Betten in den Winter als schon letztes Jahr”, sagte Jakob Maske, Bundespressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Er betonte, dass schwerkranken Kindern möglicherweise nicht alle einen Platz in den Kliniken finden könnten, da die Kapazitäten weiter sinken. In einigen Fällen könnten Kinder in Kliniken verlegt werden müssen, die über 100 Kilometer entfernt liegen.

Verlagerung der Versorgung

“Wenn die Kliniken die Kinder nicht mehr versorgen können, müssen die Kinderärzte die Schwerkranken so lange wie möglich ambulant versorgen”, fügte Maske hinzu. Unter Umständen müssten die Kinder mehrmals täglich in die Praxis eingeladen werden, um eine ausreichende Sicherheit zu gewährleisten. Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken, sprach mit Blick auf die sinkenden Behandlungskapazitäten von einem “Fiasko” für Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). “Lauterbach hätte die Konsequenzen daraus ziehen müssen und für einen Bettenaufwuchs sorgen müssen. Das Gegenteil ist passiert – trotz Mangel wurde Kapazität abgebaut”, kritisierte er.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion