Der Kindermediziner und DIVI-Vizepräsident Florian Hoffmann drängt auf eine erweiterte Anwendung von Standardimpfungen für Kinder, um winterliche Infektionswellen zu mildern und das Gesundheitssystem zu entlasten. Er fordert eine Ausweitung der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zum Schutz vor Grippe und dem RS-Virus.
Hoffmanns Aufruf zur erweiterten Kinderimpfung
Florian Hoffmann, der stellvertretende Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und Leiter der Notfallmedizin am Dr. von Haunerschen Kinderspital München der LMU München, äußerte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe seine Forderung nach einer vermehrten Standardimpfung für Kinder.
„Alle Kinder, die älter als 24 Monate alt sind, könnten jedes Jahr im Herbst mit einem nasalen Impfstoff gegen Influenza geimpft werden. Alle Säuglinge im ersten Lebensjahr sollten zudem im Herbst gegen das RS-Virus geimpft werden“, so Hoffmann.
Positive Auswirkungen einer hohen Impfrate
Hoffmann teilte mit, dass die passive Immunisierung mit einer einmaligen Dosis Antikörper für sechs bis neun Monate anhalte. „Wenn wir auf diese Weise eine hohe Impfrate in Deutschland erreichen könnten, hätten wir einen guten Schutz für die Kinder und eine dramatische Entlastung des Systems“, sagte der Kindermediziner. Er verwies auf Daten aus anderen Ländern, die die Effektivität dieser Strategie unterstreichen: „In Spanien etwa sei die Zahl der stationären Aufnahmen von Kindern mit RSV nach der Impfkampagne um mehr als 70 Prozent zurückgegangen. Sollte uns das gelingen, würde die Virus-Saison ihren Schrecken verlieren“, so Hoffmann.
Erwartungen an die Ständige Impfkommission
Hoffmann betonte, dass für eine optimale Vorbereitung auf den kommenden Winter und die bestmögliche Nutzung der begrenzten pädiatrischen und kinderintensivmedizinischen Ressourcen die neue Stiko ihre Empfehlungen rasch anpassen müsse. Er erinnerte daran, dass das Bundesgesundheitsministerium erst kürzlich die Mitglieder der Stiko neu berufen hat. Insgesamt gehören 19 Personen zu diesem Gremium, das am 12. und 13. März 2024 zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommt.
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