(mit Material von ots) Die Polizeidirektion Osnabrück führte am Dienstag, 16.10.2018, auf der Autobahn A 30 bei Melle im Landkreis Osnabrück eine Großkontrolle durch.

AFP

Rund 100 Beamte waren im Einsatz, darunter auch Vertreter der Politie Niederlande, Hauptzollamt Bremen, Bundespolizei, Diensthundstaffel Osnabrück, Grenzüberschreitendes Polizeiteam, Polizeipräsidium Münster, LKA Niedersachsen.

Schwerpunkt der groß angelegten Kontrollaktion war nach Angaben der Polizeidirektion Osnabrück die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität entlang der Ost-/West-Transitstrecke wie auch die Kontrollen des Personen- und Güterverkehrs zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Insgesamt wurden 700 Personen und 350 Fahrzeuge überprüft – 30 Mal wurde die Weiterfahrt untersagt. Sicherheitsleistungen in Höhe von über 5.000 Euro wurden einbehalten.

1,3 Kilo Marihuana in einem Auto

Im Bereich der Bekämpfung und Verfolgung allgemeiner Kriminalitätsdelikte unterstützten Rausch-giftspürhunde, ein mobiles Röntgenkontrollgerät wie auch ein mobiles Labor – zur Überprüfung und Identifizierung von Substanzen – den Einsatz der Beamten. Bei der Kontrolle eines Fahrzeugs schlug eine der Spürnasen an und stellte in der Handtasche eines Beifahrers ca. 20 Gramm Marihuana fest. Die Betäubungsmittel wurden sichergestellt und eine Strafanzeige wegen des Besitzes von Betäubungsmitteln geschrieben. In einem anderen Fall entdeckten Beamte des Grenzüberschreitenden Polizeiteams im Rahmen der Kontrollaktion in einem PKW 1,3 Kg Marihuana im Wert von über 50.000 Euro. Der männliche Alleinfahrer des Pkw wurde vorläufig festgenommen. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Zehn von 350 kontrollierten Fahrern waren high

In mehr als zehn weiteren Fällen stellten die Beamten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz fest – Marihuana und Haschisch wurden sichergestellt. Zehn Fahrer mussten sich einer Blutentnahme unterziehen, da sie ein Fahrzeug unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln geführt hatten. Zwei Fahrzeugführer waren ohne eine gültige Fahrerlaubnis unterwegs. In einem anderen Fall entdeckten die Beamten mehrere funktionstüchtige Airbags, die mutmaßlich aus Straftaten stammten. Gegen den Fahrer wird nun wegen des Verdachts der Hehlerei ermittelt. Auch 18 Handyverstöße konnte die Einsatzkräfte ahnden. Bei den Kontrollen des gewerblichen Güterverkehrs überprüften die Polizeibeamten unter anderem die Ladungssicherung, technische Mängel und Ruhe-/Lenkzeiten der LKW-Fahrer. Auch hier wurden sie schnell fündig: Bei einem Sattelzug aus Ungarn, beladen mit 20 Tonnen schwerer Aluplatten, fehlte bis auf ein paar Spanngurte jegliche Sicherung der Ladung. „Die Platten hätten ohne Weiteres bei einer stärkeren Bremsung oder gar in einer Kurve vom Sattelzug rutschen und im schlimmsten Fall einen schweren Unfall verursachen können“, so Marco Ellermann, Pressesprecher der Polizeidirektion Osnabrück. Ellermann bezeichnete diesen Transport als „tickende Zeitbombe“ und „brandgefährlich“. Die Ladung muss nun an Ort und Stelle umgeladen werden. In einem anderen Fall stellten die Einsatzkräfte bei einem beladenen Sattelzug mit einem Gewicht von 40 Tonnen mehrere vier von sechs gerissene Bremsscheiben wie mehrere „blanke“ Reifen fest. Des Weiteren wurde die Ad-Blue-Anlage manipuliert und infolgedessen vorsätzlich außer Funktion gesetzt und führt zudem zu einer Reduzierung der zu entrichteten LKW-Maut. Zur weiteren Begutachtung wurde der Transport in eine Werkstatt verbracht und die Weiterfahrt bis auf Weiteres untersagt. Den Verantwortlichen drohen neben den Reparaturkosten eine Strafanzeige sowie ein Bußgeld in empfindlicher Höhe. Als wäre das noch nicht genug, stand der LKW-Fahrer zudem unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Acht weitere Fahrzeuge waren zum Teil erheblich überladen, die Höchste Überladung lag bei 49 Prozent. „Die Kontrolle verdeutlichte erneut, dass der technische Zustand vieler Fahrzeuge nicht den erforderlichen Standards entspricht. Gravierende Mängel kön-nen zu schweren Unfällen mit verletzten Personen führen“, so Ellermann.

Auch zukünftig wird es länderübergreifend abgestimmte Großkontrollen zur Bekämpfung der verschiedenen Kriminalitätsformen wie auch zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf den Bundesau-tobahnen geben – „die Zusammenarbeit klappte auch diesmal wieder hervorragend“, so Ellermann. Die Polizei bittet die Verkehrsteilnehmer um Verständnis für kurzzeitig entstandene Verkehrsbeeinträchtigungen, die aufgrund derartiger Kontrollen entstehen. „Wir sind für Ihre Sicherheit tätig“, so Ellermann abschließend.