Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, stellt einen dramatischen Mangel an Munition und frischen Truppen in der Ukraine fest. Er äußert seine Enttäuschung über die Entscheidung des Bundestags, die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine abzulehnen und betont, dass die Ukraine nicht nur ihr eigenes Land, sondern auch die gesamte Europäische Union verteidigt.
Ukrainische Armee im Defizit von Munition
Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, berichtet nach Gesprächen mit Soldaten an der Front von einem besorgniserregenden Mangel an Munition und frischen Truppen. „Seit Monaten gibt es ein wahnsinniges, riesengroßes Defizit von Munition“, sagte Klitschko der „Bild“ und dem TV-Sender „Welt“. „Munition ist die Frage Nummer eins, wenn man mit Soldaten an der Frontlinie spricht.“
Enttäuschung über Ablehnung der Taurus-Lieferung durch den Bundestag
Klitschko äußerte sich „enttäuscht“ über die Entscheidung des Bundestags, der am Mittwoch die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine mit der Stimmenmehrheit der Ampel abgelehnt hatte: „Die Entscheidung war gestern leider nicht positiv für die Ukraine.“ Taurus sei von zentraler Bedeutung für die Ukraine, da die Raketen mit ihrer Reichweite die Logistik der russischen Truppen unterbrechen könnten. „Das würde die Sicherheit für die Soldaten der Ukraine und für die Bürger erhöhen. Außerdem könne man mit Taurus sehr gut Waffenlager der Russen zerstören.“
Aufruf zu mehr Unterstützung aus Deutschland und der EU
In dieser „schwierigen Zeit“ für sein Land, das nicht über genügend Soldaten an der Front und Munition verfügt, wandte sich Klitschko mit einer dringenden Botschaft an Deutschland: „Wir verteidigen unser Land, aber wir verteidigen auch die ganze Europäische Union. Man soll nie Russland unterschätzen. Putin geht so weit, wie wir ihm erlauben zu gehen“, so Klitschko. Jeder deutsche Politiker müsse sich vor Augen führen, dass der Krieg in der Ukraine ein Krieg in Europa werden könnte.
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