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Keine Selfies im Gleisbett: Bundespolizei warnt vor dem Betreten von Schienenanlagen

Immer mehr Menschen machen Selfies im Gleisbett, um via Social Media Aufmerksamkeit zu generieren. Die Bundespolizei warnt jetzt vor Leichtsinn rund um Schienen, denn das kann oft tödlich enden.

Abkürzungen über Schienen, um einige Minuten Zeit zu sparen, sind genauso lebensgefährlich wie das Klettern auf abgestellten Zügen. Denn nicht jeder, der sich in den Gleisen bewegt, kommt mit dem Leben davon. Aus Leichtsinn wird dann im schlimmsten Fall tödlicher Ernst. Die Bundespolizeidirektion Hannover warnt jetzt noch einmal eindringlich davor, bundesweit Gleise zu betreten. Gleisanlagen seien weder Abenteuerspielplätze noch Drehorte.

Erst in der vergangenen Woche wurden in Hamburg nahe des Bahnhofs Allermöhe zwei Schwestern von einem Zug erfasst, als sie sich auf den Gleisen befanden. Ermittlungen dazu dauern noch an. „Gleise, fahrende Züge und Bahnanlagen sind keine Orte, um Selfies oder Videos zu erstellen“, so Polizeisprecher Thomas Gerbert. Vor allem deshalb, weil das Betreten von Bahnanlagen generell verboten sei. Die heutigen Züge seien nicht nur sehr schnell, sondern auch wesentlich leiser als Züge älterer Baureihen. Bei einem Tempo von 120 km/h benötigt ein Zug ca. 1.000 Meter, um mit einer Vollbremsung zum Stehen zu kommen.

15.000 Volt auf Oberleitungen

„Das Klettern auf abgestellten Zügen ist ebenfalls lebensgefährlich“, warnt Gerbert. Bahnstromunfälle, bei denen Kinder oder Jugendliche beteiligt sind, kommen bundesweit immer wieder vor. Die meisten dieser Unfälle enden mit schwersten Verletzungen oder gar tödlich. Bahn-Oberleitung führen eine Spannung von 15.000 Volt, etwa 65 Mal mehr als in einer Steckdose. Für einen Stromüberschlag muss die Oberleitung nicht einmal berührt werden, schon bei bloßer Annäherung kann es zu einem lebensbedrohlichen Schlag kommen. Auch in Osnabrück verstarb ein Jugendlicher nach einem Stromschlag durch eine Oberleitung Anfang 2020 im Krankenhaus.

Die Bundespolizei und die Deutsche Bahn AG engagieren sich bereits seit Jahren, um Unfälle dieser Art zu vermeiden. Der Bedarf an Aufklärung sei nach wie vor groß. „Daher geht unsere dringende Bitte auch an Eltern, Erziehungsberechtigte, Lehrer, Erzieher und Sozialarbeiter, junge Menschen für mögliche Gefahren an Bahnanlagen zu sensibilisieren“, so der Polizeisprecher.


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