Bereits seit November „beliefert“ die Volksbank Jever, die auf der Nordseeinsel Wangerooge eine Monopolstellung hat, ihre Geschäftskunden nicht mehr mit 1, 2 und 5 Cent Münzen. Ein Vorbild für Deutschland oder die gesamte EU?
Bereits kurz nach der Entscheidung der Volksbank Jever, die als letzte verbliebene Geschäftsbank noch eine Filiale auf der kleinen Nordseeinsel betreibt, ihren Kunden keine Münzrollen mit Kupfergeld zur Verfügung zu stellen, gab es erste Medienberichte, u.a. vom MDR.
Volksbank Jever beklagt zu hohe Kosten für den Münz-Service
Nachdem seit Jahresanfang auch bundesweit über den zukünftigen Verzicht auf 1- und 2-Cent Münzen diskutiert wird, hat die Wilhelmshavener Zeitung beim Chef der Volksbank Jever nachgefragt, wie es zu der Entscheidung seiner Bank kam. Demnach seien es vor allem die Kosten für die Bereitstellung des Münzgelds und Sicherheitsauflagen beim Umgang mit den Münzen, bei gleichzeitig geringem Wert einer Rolle Centmünzen.
Händler wollen ihren Kunden weiterhin Wechselgeld anbieten
Doch offensichtlich wollen die Händler auf der zweitkleinsten bewohnten ostfriesischen Insel nicht als Versuchsfeld für die EU und als Kostenfaktor für die Volksbank Jever herhalten. Die Zeitung Die Welt berichtet von Händlern, die einen regen Austausch von Münzen untereinander organisiert haben und die jetzt befürchten in der kommenden Sommersaison auf eigene Faust zusätzliche Münzen vom Festland besorgen zu müssen.
Was in Deutschland noch für Probleme sorgt, ist in den Niederlanden, Belgien und Finnland allerdings bereits Realität, dort werden Kleinstbeträge gerundet und die Kupfermünzen bereits weitestgehend aus dem Umlauf verschwunden.
Wir fragen unsere Leser
Wir fragen unsere Leser via Facebook: Ein verärgertes Smiley für „ich lehne die Abschaffung der Kupfer-Cents ab“ und ein lächelndes Smiley für „ich finde die Abschaffung der Kupfermünzen gut“.