Nun kenne er das Geheimnis des Erfolges von Prof. Dr. Hans-Wolf Sievert, der frisch mit der Justus-Möser-Medaille ausgezeichnet wurde, erklärte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, nachdem er als Gegengeschenk drei Backsteine erhielt: “Der tauscht drei Backsteine gegen eine Goldmedaille”, so der Oberbürgermeister mit einem Augenzwinkern!
Zuvor würdigte Griesert die vielfältigen Verdienste des unermüdlich auf Reisen befindlichen Osnabrückers, der immer irgendwo zwischen Osnabrück, der chinesischen Metropole Hefei und Costa Rica, das er als Honorarkonsul vertritt, unterwegs ist.
Wann kommt die richtige Städtepartnerschaft mit Hefei?
Sievert wiederum, der als profunder Kenner Chinas gilt und enge Bande zwischen den Hochschulen der Millionenstadt Hefei (ca. 5 Millionen Einwohner) und der Universität Osnabrück knüpfte, erklärte, für ihn als gebürtigen Osnabrücker komme die Verleihung der Justus-Möser-Medaille einem Ritterschlag gleich. Insbesondere die Beziehungen zu Hefei liegen dem Unternehmer am Herzen. Für die nahe Zukunft – ideal wäre dafür ein für April geplanter Besuchstermin – wünscht er sich den Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen zu einer richtigen Städtepartnerschaft.
Die drei als Gegengeschenk überreichten Backsteine sollten dabei helfen die Brücken zwischen China und Osnabrück auszubauen, so Sievert, der mit seinem Unternehmen in der Baustoffbranche tätig ist.
Handgiftenrede (fast) ohne Lokalpolitik
In seiner anschließenden Handgiftenrede, die in fast 700jähriger Tradition steht [hier haben wir genau die Geschichte erklärt], sprach Oberbürgermeister Wolfgang Griesert nur kurz über all die Themen, die bereits im vergangenen Jahr für diesen Termin “gesetzt” waren, wie die Entwicklung am Neumarkt oder die anstehenden Kommunalwahlen. Aber auch die unerwarteten lokalpolitischen Wendungen des vergangenen Jahres streifte der Oberbürgermeister kurz, wobei es ihm hier vor allem um die wachsenden Defizite der Stadt ging, die durch nicht erwartete Wechselkursschwankungen und einen Einbruch bei der Gewerbesteuer entstanden sind. Das seine Handgiftenrede im vergangenen Jahr zu “inszenierter Empörung” führte, weil er Sponsoring als mögliches Finanzierungsmodell für die Sanierung des EMMA-Theaters ins Spiel gebracht hatte, wollte das Stadtoberhaupt auch nicht unerwähnt lassen.
Kern der Handgiftenrede des Oberbürgermeisters war in diesem Jahr die Weltpolitik mit islamistischem Terror und der Flüchtlingsproblematik, und wie dies auf uns alle wirkt und auch Osnabrück und die Osnabrücker nicht unverändert lassen wird.
All die lokalpolitischen Themen, die er vorher im Konjunktiv einer fiktiven Rede nur gestreift hatte, kamen dem Oberbürgermeister vor diesem Hintergrund nur vor wie “die Auslagen eines Schaufensters, an dem ich schon längst vorbeigezogen bin”!
Seine Rede beendete der Oberbürgermeister der Friedensstadt mit einer eindringlichen Erinnerung an die Werte der “freiheitlichen Toleranz”, die das ausmache, “was die Flüchtlinge angezogen hat”.