Vor der Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine schließt Entwicklungshilfeministerin Svenja Schulze (SPD) eine Rückkehr von Geflüchteten zur Milderung des Fachkräftemangels in der Ukraine aus. Schulze fordert die Ukraine auf, Berufsabschlüsse aus der EU anzuerkennen und kündigt eine Ausweitung von Kreditprogrammen für mittelständische Unternehmen in der Ukraine an.
Rückkehr von Geflüchteten kein Mittel gegen Fachkräftemangel
Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) stellte klar, dass die individuelle Entscheidung ukrainischer Geflüchteter, ob und wann sie in ihre Heimat zurückkehren möchten, respektiert wird. „Um das klarzustellen: Es bleibt die individuelle Entscheidung der Ukrainerinnen oder Ukrainer, die bei uns Zuflucht gesucht haben, ob und wann sie in ihre Heimat zurückkehren wollen“, sagte Schulze dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Deutschland übt keinen Druck aus und zahlt auch keine Rückkehr-Prämien“, fügte sie hinzu.
Anerkennung ausländischer Abschlüsse
Die Ministerin forderte die Ukraine auf, Berufsabschlüsse aus EU-Staaten anzuerkennen. „Ein Problem dabei ist, dass die Abschlüsse, die sie in Deutschland oder anderen EU-Staaten erwerben, in der Ukraine noch nicht automatisch anerkannt werden“, sagte Schulze. Die Anerkennung dieser Abschlüsse soll Teil einer geplanten „Fachkräfte-Allianz“ sein, die auf der Wiederaufbaukonferenz gebildet werden soll. Schulze sieht weiterhin Möglichkeiten, die Ausbildung vor Ort zu verbessern.
Ausweitung von Kreditprogrammen und Förderinstitutionen
Zusätzlich sind die Ausweitung von Kreditprogrammen und die Unterstützung bei der Gründung einer staatlichen Förderinstitution nach dem Vorbild der deutschen KfW vorgesehen. Ziel ist es, Unternehmen in sichere Regionen umzuziehen oder die Produktion an die Kriegsbedingungen anzupassen. „Dabei geht es um Kapital, aber auch um Beratung, damit dieser Fonds zu einer treibenden Kraft der wirtschaftlichen Erholung der Ukraine werden kann“, führt die Entwicklungsministerin aus. Während der Konferenz sollen sich die EU, die Weltbank und Japan dieser Initiative der Ukraine und Deutschlands anschließen.
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