Das Stromnetz im Osnabrücker Stadtgebiet zählt zu den ausfallsichersten in Deutschland. Dies ergab die jüngste Veröffentlichung der Bundesnetzagentur (BNetzA) in ihrer jährlichen Betrachtung von Versorgungsunterbrechungen.
Konkret wertet die BNetzA in jedem Jahr die von den Netzbetreibern ermittelten Daten zu Stromausfällen aus. Der daraus errechnete Wert gibt die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je angeschlossenem Letztverbraucher in Minuten an. Für das Jahr 2022 liegt er deutschlandweit bei 12,2 Minuten pro Verbraucher. Im Schnitt sind es im Osnabrücker Stromnetz lediglich 1,95 Minuten. Noch besser schneidet die Stadtwerke-Netztochter SWO Netz bei der Betrachtung der Niederspannungsebene ab, die für die Versorgung von Haushalten und weiteren Verbrauchern entscheidend ist. Hier liegt die Ausfallzeit bei nur 1,17 Minuten – während sie im Bundesschnitt fast doppelt so hoch ist.
Standortfaktor für Osnabrück
„Versorgungssicherheit ist nicht nur für Privathaushalte wichtig, sondern auch für Dienstleistung und Gewerbe. Ein stabiles Stromnetz ist daher ein bedeutsamer Standortfaktor für Osnabrück – und eine unserer wichtigsten Kernaufgaben“, erklärt Daniel Waschow, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Osnabrück. Eine Vielzahl an Mitarbeitenden ist rund um die Uhr mit dieser Aufgabe beschäftigt: 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche und 365 Tage im Jahr laufen in der Netzleitstelle alle Fäden zusammen. Hier beobachten die Expertinnen und Experten der Stadtwerke-Netztochter permanent das Osnabrücker Stromnetz. Für den Fall der Fälle sind die Entstörungsteams der SWO Netz stets in Alarmbereitschaft, um Fehler und Schäden zu beheben.
Herausforderung Energiewende
Dass die Versorgungssicherheit in Osnabrück besonders hoch ist, ist laut SWO Netz-Geschäftsführer Tino Schmelzle kein Zufall: „Niedrige Ausfallquoten sind nur bei guter Instandhaltung, kontinuierlichen Investitionen in das Bestandsnetz und einer vorausschauenden Planung möglich.“ So positiv die Daten sind, die Statistik der Bundesnetzagentur sei kein Grund sich auszuruhen. „Es warten gewaltige Herausforderungen auf uns. Wir müssen das Osnabrücker Stromnetz fit für die Energie- und Wärmewende machen, damit die Stadt zukunftsfähig bleibt.“
Dazu wird künftig immer mehr Strom durch PV-Anlagen in das Netz eingespeist. Gleichzeitig steigt der Verbrauch beispielsweise durch Wärmepumpen oder Ladestationen für Elektroautos. Das aktuelle Netz ist kapazitätsmäßig für die wachsenden Bedarfe nur bedingt ausgelegt und muss daher immer weiter ausgebaut werden. „Egal ob beim Thema Versorgungssicherheit oder Energiewende: Jede Baustelle im Stromnetz – so nervig sie auch sein mag – dient letztlich unserer Stadt und damit allen Bürgerinnen und Bürgern“, sagt Schmelzle.