Die Thüringer Spitzenkandidatin des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), Katja Wolf, fordert einen pragmatischeren Umgang mit der AfD, kritisiert jedoch die gängige Praxis, Anträge der AfD zunächst abzulehnen und in ähnlicher Form erneut einzubringen. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließt Wolf aber klar aus.
Forderung nach pragmatischerem Umgang mit der AfD
Katja Wolf, Spitzenkandidatin des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) für Thüringen, plädiert für einen pragmatischeren Umgang mit der AfD. “Die Brandmauer hat die AfD immer stärker gemacht”, sagte sie in einem Gespräch mit der “Welt”. Ihre Kritik gilt insbesondere dem Umgang mit Anträgen der AfD: “Wir müssen uns viel mehr inhaltlich mit der AfD auseinandersetzen.” Wenn diese “vernünftige Anträge” stelle, seien die anderen Parteien “ratlos”.
Abkehr von bisheriger Praxis
Wolf spricht sich gegen die bisherige Praxis aus, Anträge der AfD erst abzulehnen und dann in ähnlicher Form wieder vorzulegen: “Die Menschen im Osten haben ein feines Gespür für so ein falsches ideologisches Drüberbügeln”, bemängelte sie.
Notwendigkeit von Pragmatismus
Die BSW-Spitzenkandidatin unterstreicht die Macht des Arguments und fordert mehr Pragmatismus im Umgang mit der AfD: “Es gilt die Macht des Arguments. Wenn es klare Gründe gibt, einen Antrag abzulehnen, dann lehnt man ab. Oder man muss drüberstehen und sagen: Ist vernünftig, stimmen wir zu.”
Keine Zusammenarbeit mit der AfD
Trotz ihrer Forderung nach einem pragmatischeren Umgang schließt Wolf eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch aus. “Die AfD ist gefährlich, sie will die Demokratie zerstören.” Sie sieht keine Alternative zu der von ihr vorgeschlagenen Kurskorrektur: “Ich will der AfD diese Opferrolle nicht geben – denn sie sind keine Opfer, sondern Täter.”
BSW und die Thüringer Landtagswahl
Die BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hatte Wolf zuletzt als künftige Ministerpräsidentin ins Spiel gebracht. In Umfragen zur Thüringer Landtagswahl im September steht das BSW bei rund 20 Prozent. Die Spitzenkandidatin war zuvor Eisenacher Oberbürgermeisterin und, wie Wagenknecht, Mitglied der Linkspartei.
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