Die Kanarischen Inseln sind das am meisten besuchte Reiseziel in der Europäischen Union (EU) mit rund 89,3 Millionen Übernachtungen im Jahr 2022, wie eine Analyse der Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat durch das Statistische Bundesamt (Destatis) zeigt. Die weitreichenden Auswirkungen des Tourismus werden in vielen Urlaubsregionen und in den Wirtschaften vieler Länder deutlich.
Eine Analyse des Tourismus in der EU
Das Reiseziel mit den meisten Übernachtungen in der EU waren laut Daten von Eurostat im Jahr 2022 die Kanarischen Inseln, auf denen Destatis zufolge durchschnittlich rund 245.000 Menschen pro Tag übernachteten. Mit knapp 85,6 Millionen Übernachtungen folgte die kroatische Adriaküste, während die Region Ile-de-France (Großraum Paris) auf rund 80,4 Millionen Übernachtungen kam. Als Deutschlands beliebteste Urlaubsregion gilt Oberbayern mit gut 37,8 Millionen Übernachtungen im Jahr 2022.
Regionale Unterschiede im Tourismus
Ein auffallend unausgewogenes Verhältnis zwischen Einheimischen und Touristen wurde im EU-Vergleich in der Südlichen Ägäis in Griechenland beobachtet. In dieser Region, in der Inseln wie Santorin oder Mykonos liegen, fielen 2022 im Durchschnitt 110 Übernachtungen auf einen Einwohner. Auf den Ionischen Inseln, zu denen unter anderem Korfu gehört, waren es 81 Übernachtungen pro Person. Demgegenüber hatte Mecklenburg-Vorpommern, die deutsche Region mit der höchsten Tourismusintensität, nur rund 18 Übernachtungen je Einwohner.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus
Der Tourismus stellt für viele Staaten einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Nach Eurostat-Daten hatte das Gastgewerbe 2022 in Griechenland mit 7,1 Prozent den größten Anteil an der Bruttowertschöpfung im jeweiligen Land. Kroatien (6,4 Prozent) und Portugal (6,1 Prozent) folgten auf den Plätzen. In Deutschland betrug der Anteil des Gastgewerbes an der Bruttowertschöpfung dagegen nur 1,4 Prozent. Im EU-Durchschnitt lag dieser Anteil bei 2,5 Prozent.
Steigende Fluggastzahlen und saisonale Schwankungen
Die steigende Anzahl von Touristen in vielen Urlaubsregionen wird auch durch die Fluggastzahlen belegt. So hat sich laut Bundesamt die Zahl der Fluggäste, die von Deutschland aus auf die Ionischen Inseln und in die Südliche Ägäis flogen, zwischen 2013 und 2023 mehr als verdoppelt. Im Gegensatz zum allgemeinen Trend lag das Fluggastaufkommen zu diesen Urlaubsregionen im vergangenen Jahr höher als im Vor-Corona-Jahr 2019.
Indes verzeichnen die Balearischen oder Kanarischen Inseln einen Anstieg der Fluggäste, wenn auch weniger stark, im Vergleich zu 2013. Im Januar 2023 traten 4,7 Prozent der Fluggäste an deutschen Flughäfen einen Flug zu den Kanarischen Inseln an, während der Anteil im August 2023 bei 1,7 Prozent lag.
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