Ein starkes Signal gegen Vorurteile und Desinformation zu den Themen Flucht und Migration: Mit einer gemeinsamen Aktion von Exil-Verein, Caritas, AWO und Outlaw geht man in Osnabrück neue Wege im Kampf gegen Fehlinformationen. Die bundesweite Aktionswoche der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, die am Montag (16. September) gestartet ist, setzt sich für Aufklärung und eine sachliche Debatte zu Migration ein.
Wissenswerte Fakten auf dem Boden
Unter dem Motto #5tage5orte5fakten machen die beteiligten Organisationen in Osnabrück auf weit verbreitete Mythen aufmerksam. Vom 16. bis 20. September schreiben die Mitarbeitenden von Exil, AWO, Caritas und Outlaw an fünf verschiedenen Orten in der Stadt auf öffentlichen Plätzen mit Kreide wissenswerte Fakten auf den Boden. Diese sollen gängige Vorurteile über Migration widerlegen und den Diskurs versachlichen. Die Aktion zielt darauf ab, ein starkes Zeichen gegen die zunehmende Stimmungsmache gegen Menschen mit Migrationshintergrund zu setzen und eine realistische Perspektive zu fördern. Begleitet wird die Kampagne in den sozialen Medien, wo die Fakten unter dem Hashtag #5tage5orte5fakten verbreitet werden. So sollen möglichst viele Menschen erreicht werden, auch über die Stadtgrenzen hinaus.
Sachliche Informationen im öffentlichen Raum
„Mit dieser Kampagne wollen wir in Zeiten zunehmender Polarisierung sachliche Informationen zu Flucht und Migration in den öffentlichen Raum bringen“, erklärt Exil-Geschäftsführerin Sara Josef. „Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft den falschen Informationen und der Hetze gegenüber geflüchteten Menschen entgegenwirken. Mit #5tage5orte5fakten wollen wir zeigen, dass die Realität anders aussieht als oft behauptet wird.“
Erster Schriftzug am Nikolaiort
Der erste Schriftzug wurde am Nikolaiort aufgebracht und lautet: „Die ganze Welt flüchtet nach Deutschland?! – Nein, von 120 Millionen Flüchtlingen weltweit hat Deutschland nur 2% aufgenommen.“ Diese Art von Fakten soll aufzeigen, wie verzerrt manche Annahmen über Migration sind. Die weiteren Orte der Kampagne werden nicht im Vorfeld bekannt gegeben, um spontane Begegnungen zu ermöglichen. Die Organisationen hoffen, durch diese kreative Herangehensweise Menschen auf belebten Plätzen der Innenstadt und in Stadtteilen zu erreichen. Die Verantwortlichkeit für die Aktionen wechselt täglich: Am Montag und Freitag ist Exil e.V. zuständig, Dienstag übernimmt Outlaw, Mittwoch die AWO und am Donnerstag die Caritas. Sara Josef betont: „Wir hoffen, mit dieser kreativen und öffentlichkeitswirksamen Kampagne viele Menschen zu erreichen und zum Nachdenken anzuregen. Vorurteile lassen sich nur durch Aufklärung und den offenen Austausch von Fakten überwinden.“