Die Vorstandsmitglieder des VfL zittern beim VfL-Heimatabend regelmäßig vor seinen scharfen Nachfragen und seinem Insider-Wissen – für die Ferienpass-Kinder ist er ein kompetenter Trainer: Kalla Wefel.
Lieber zum Fußball oder in den Reitstall?
Für die 11-jährige Hannah ist das keine Frage. „Pferde stinken – und das finde ich voll ekelig. Und weil ich ja auch sonst in Hollage spiele, habe ich mich natürlich zum Fußball angemeldet“, meinte sie ziemlich bestimmt. Hannah und rund 40 weitere Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 12 Jahren waren jetzt beim „Fußball im Soccer Center Atter“ mit von der Partie, einer Ferienpassveranstaltung des Jugendzentrums WestWerk. Das Ferien-Kicken des WestWerks läuft noch in den ganzen Sommerferien. Besonderheit: Als Trainer steht der Osnabrücker Kabarettist, Musiker und glühende VfL-Anhänger Kalla Wefel mit den Kindern auf dem Platz.
Noch bis 26. August jeden Mittwoch im Soccer Center in Atter
Die Fußball-Runden des WestWerks mit Wefel laufen bis einschließlich 26. August jeweils mittwochs von 11 bis 13 Uhr im Soccer Center in Atter. Am Mittwoch, 2. September, dem letzten Ferientag, richtet das WestWerk von 10 bis 15 Uhr auf der zentralen Sportanlage in Eversburg ein Fußball-Turnier aus, an dem Wefel ebenfalls beteiligt ist. Die Angebote sind offen, Anmeldungen sind weiterhin möglich.
Kalla Wefel hat Fußball und eine besondere Verbundenheit mit dem VfL sozusagen mit in die Wiege gelegt bekommen: Sein Vater war 35 Jahre lang Mannschaftsarzt bei dem Osnabrücker Profifußballverein. Und wer weiß, dass Wefel regelmäßig Heimatabende mit prominenten Vereinsvertretern zu VfL-Themen ausrichtet, eine CD mit 25 Fassungen der Vereinshymne (eingespielt von unterschiedlichen Interpreten) herausgegeben hat und gerade an einem Buch über den VfL schreibt, kann sich leicht vorstellen, dass ihm der Rollenwechsel von der Bühne auf die Trainerbank gar nicht schwer gefallen sein dürfte. „Diese Fußball-Angebote in den Ferien sind eine super Sache. Das Jugendzentrum WestWerk hat mich dazu geholt, ich mache das schon seit sieben Jahren“, berichtete Wefel.
Kalla Wefel besitzt auch eine Trainer Lizenz
Wie der 1951 geborene Kabarettist weiter erklärte, besitzt er eine Trainer-B-Lizenz, mit der er alle Junioren-Mannschaften unterhalb der Bundesliga sowie Frauenmannschaften unterhalb der 2. Liga und Amateurteams bis zur 5. Spielklasse anleiten darf. „Für ein solches Ferienangebot ist aber keine Trainerlizenz nötig“, sagte Wefel, der bei dem Fußball-Angebot noch von Ann-Christin-Dinkhoff und Dana Heuving vom Jugendzentrum WestWerk unterstützt wurde. „Wir teilen die Kinder immer in zwei Altersgruppen von 8 bis 10 Jahren und von 11 bis 12 Jahren ein, die jeweils auf eigenen Feldern spielen. Zusammen funktioniert es nicht gut, weil die Älteren den Jüngeren körperlich überlegen sind“, erklärte Wefel.
Wie er weiter erläuterte, werden in den Kursen jeweils zwei kleine Turniere gespielt und zum Abschluss ging es ein als Wettspiel ausgetragenes Elfmeterschießen, bei dem die Kinder aus beiden Altersgruppen gemeinsam antreten. „Beim Elfmeterschießen kriegen die Jüngeren einen kleinen Vorteil, indem sie den Ball einen Meter weiter nach vorne legen dürfen. Dadurch haben sie ebenso gute Chancen wie die Älteren. Mich freut es immer am meisten, wenn es so wie heute zum Schluss ein Stechen zwischen einem der jüngeren und einem der älteren Kinder gibt“, machte Wefel deutlich.
Vorher in den Turnieren spielten die älteren Kinder in vier wechselnden Teams, die jeweils neu zusammengestellt wurden. Wie üblich wurden jeweils vier Mannschaftsführer bestimmt, die sich die Mitglieder ihrer Teams aussuchen durften. Als dabei die Mädchen nicht gerade als erste ausgesucht wurden, motivierte Wefel die Mannschaftsleiter, auch sie in ihre Wahl mit einzubeziehen. „Das ist immer das gleiche. Und dabei sind gerade die Mädchen ganz oft richtig klasse auf dem Platz. Heute war das auch so“, sagte er am Rande.
Wefel hat kein Herz für „Simulanten“
Der natürlich auch im Sportdress angetretene Wefel „pfiff“ die Begegnungen der Mannschaften an und ab, spielte Schiedsrichter, tippte die Spielergebnisse in den Computer ein, gab Anweisungen zu den Mannschaftswechseln und stand den Kindern auch mit Rat zu Seite. Als die Rede darauf kam, dass es absolut unfair ist, wenn sich Fußballspieler hinfallen lassen und Verletzungen vortäuschen, erklärte Wefel den Kindern, dass man solche Leute „Simulanten“ nennt. „Beim Fußball schneidet man sich damit außerdem ins eigene Fleisch“, machte er deutlich. „Die Schiedsrichter merken es sich, wenn Spieler fürs Markieren bekannt sind. Wenn sie dann wirklich gefoult werden und sich nicht nur hinfallen lassen, geben die Schiedsrichter aber keinen Strafstoß, weil sie denken, dass es wieder nur vorgetäuscht war.“
Wefel zog ein „strammes“ Programm mit den Kindern durch. „Wenn wir in der Zeit alles schaffen wollen, müssen wir uns ranhalten. Hier wird nicht diskutiert, sondern gespielt“, meinte er. Wie der Kabarettist berichtete, ist es schon ein bisschen länger her, dass er selber als aktiver Fußballer auf dem Platz gestanden hat. „Das war 1978/1979 beim Hamburg Emsbütteler Ballspielclub“, erinnerte er sich. Bei den Kindern kam Wefel als Trainer gut an. Wefel sei lauter als ihr Trainer in Hollage, meinte Hannah auf Nachfrage. „Aber Kalla ist lustig“, freute sie sich.
PM / Fotos: Jens Lintel
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