Klar – die zurzeit noch laufende Fußball-EM ist spannend, und es ist natürlich Ehrensache, dass echte Fans wie Annika (11), Chelsea (9), Ty (11) und Finn (11) gehörig mitfiebern, aber selber zu spielen, macht ihnen dann doch mehr Spaß.
Die beiden Mädchen und Jungen waren jetzt beim „Fußball“ im Soccer-Center Atter dabei, einem offenen Ferienpass-Angebot, das noch bis einschließlich 27. Juli jeweils mittwochs von 11 bis 13 Uhr in der Halle am Flughafen Atter über die Bühne geht. Wer lieber draußen spielt, kann bis 2. August je dienstags von 10 bis 12 Uhr auf der Zentralen Sportanlage Eversburg trainieren. Weiter kann etwa noch in einem Soccerhallenturnier (11.7.), in einem eigenen Fußballturnier (3.8.) oder in anderen Angeboten wie „Mädchen bolzen“ (21.7.) an die Kugel getreten werden.
Zahlreiche Sportangebote beim Ferienpass
Fußball ist die Lieblingssportart der Deutschen und den entsprechenden Stellenwert hat das Kicken auch im Osnabrücker Sommerferienprogramm: Es können dieses Jahr wieder jede Menge Sportarten wie Judo, (Tisch-)Tennis, Floorball, Squash, Rudern, Tanzen, Trampolin, Badminton oder sogar Kegeln ausprobiert werden, aber besonders zahlreich sind die Fußball-Termine vertreten.
1974 fing alles mit Fußball an
Im Osnabrücker Ferienpass ist Fußball sogar der Urahn aller Sportangebote: 1974, als in Osnabrück erstmals ein Sommerferienprogramm organisiert wurde, gab es nur eine echte Sportart – das war eine „Straßenfußballmeisterschaft“. Sonst ging es nur noch beim Bauen von Seifenkisten auch um einen „sportlichen Vergleich“.
Das Programm von damals steht in keinem Vergleich zu heute: Es gab daneben noch einige Besichtigungen, wöchentlich Disko und „Kinderfilmstunden“ (Kino) im Haus der Jugend sowie jeweils mit mehreren Terminen ein Stadtgeländespiel und eine Malaktion und noch einen Kinderflohmarkt.
Kalla Wefel besitzt eine Trainer-Lizenz
Zu den regelmäßig laufenden Sportangeboten gehört auch das Fußballspielen – wobei sich das jeweils mittwochs stattfindende Training in der Soccer-Halle Atter wieder durch eine Besonderheit auszeichnet, die aber letztlich nur für Erwachsene interessant ist: Das Kicken in der Soccer-Halle wird vom Osnabrücker Kabarettisten Kalla Wefel geleitet. Dass der 1951 geborene Wefel ein glühender Anhänger des VfL Osnabrück ist, dürfte sich mittlerweile in der Stadt herumgesprochen haben – weniger bekannt ist, dass er tatsächlich eine Trainer-Lizenz (B) besitzt, mit der er auch Mannschaften anleiten dürfte, die sich ganz offiziell im Liga-Betrieb bewegen.
Am Ende gibt es immer Elfmeter
Wefel leitet das Soccer-Training, das vom Jugendzentrum WestWerk angeboten wird, bereits mehreren Jahren [siehe auch unseren Artikel von 2015]. Neben Wefel sind bei den wöchentlichen Trainingsterminen jeweils noch Betreuer des WestWerks dabei. „Wir teilen die Kinder in Mannschaften mit vier oder fünf Spielern ein, die dann in einem Turnier gegeneinander antreten. Zum Schluss muss es immer ein Elfmeterschießen geben – darauf legen die Kinder Wert“, erklärt Wefel.
Der trainer hat auch eine Rote Karte dabei
Das Training richtet sich an Mädchen und Jungen im Alter von acht bis zwölf Jahren. „Wir achten bei der Zusammensetzung der Teams darauf, dass es mit dem Alter gut passt. Und wenn die Älteren gemein zu den Jüngeren sind oder sich die Jungen gemein zu den Mädchen verhalten, sehen sie sofort Rot – da gibt’s gar kein Vertun. Die Karten habe ich extra dabei“, macht Wefel deutlich. Das Training soll Kinder aller Leistungsstufen ansprechen. „Es kommen natürlich immer viele Mädchen und Jungen, die sonst im Verein spielen, aber es ist wirklich jeder gerne willkommen. Mitbringen muss man nichts – außer vielleicht mal einen Spielerberater, das hatten wir noch nicht“, frozzelt er.
Für die Kids spielt es natürlich keine Rolle, dass ihr Trainer ein bekannter Osnabrücker ist, der mit Kabarett-Programmen auftritt, Bücher schreibt, CDs veröffentlicht und vieles mehr. „Als Trainer ist er voll okay. Und er ist lustig“, meinten Annika, Chelsea, Ty und Finn.
Fotos: Jens Lintel