Nach einem Unfall mit drei LKW auf der Autobahn 1 am frühen Mittwochmorgen (01. November 2023), dauerten die Aufräumarbeiten bis nach Mittag an. Die Fahrbahn wurde mit Kakaopulver überzogen und es entstand ein Sachschaden von etwa einer halben Million Euro.
Gegen 07:30 Uhr waren zwischen Osnabrück-Nord und Bramsche ein Sattelzug sowie ein Gliederzug hintereinander auf dem rechten Fahrstreifen unterwegs und mussten aufgrund von Staubildung abbremsen. Der 56 Jahre alte Fahrer eines nachfolgenden Sattelzuges, beladen mit Tüten voller Kakaopulver, erkannte die Situation zu spät. Er versuchte zwar noch auf den ersten Überholfahrstreifen auszuweichen, kollidierte jedoch mit dem Anhänger des Gliederzuges.
Der Gliederzug und sein Anhänger stellten sich dadurch auf dem rechten Fahrstreifen sowie dem Pannenstreifen quer, der Drehkranz an der Deischel des Anhängers riss ab. Der Auflieger des Kakao-Lasters riss auf, Tüten sowie Kakaopulver fielen heraus und eine Staubwolke legte sich über die Unfallstelle. Unfallzeugen meldeten dies zunächst als eine „braune Rauchwolke“. Der LKW kam ein paar Meter weiter neben dem anderen Sattelzug zum Stehen. Weil sich das Führerhaus aber quer stelle, blockierte er beide Überholfahrstreifen.
Glücklicherweise wurde niemand bei dem Unfall verletzt und war der Gliederzug für den Transport von Geflügeltieren leer. Es entstand aber enormer Sachschaden. Die Zugmaschine des Unfallfahrers war quasi neu, erst wenige hundert Kilometer unterwegs gewesen. Nach ersten Schätzungen entstand an den Fahrzeugen ein Schaden von etwa 200.000 – 250.000 Euro. Das geladene Kakaopulver dürfte einen Verkaufswert von circa 300.000 Euro gehabt haben.
In Fahrtrichtung Norden/Bremen musste die Autobahn für die Aufräumarbeiten mehrere Stunden voll gesperrt werden. Im Berufsverkehr bildete sich schnell ein dichter Rückstau. Der nachfolgende Verkehr wurde an der Anschlussstelle Osnabrück-Nord abgeleitet. Erst gegen 10:00 Uhr konnte ein Fahrstreifen freigeräumt werden, um die Fahrzeuge durchzulassen, die zwischen der Abfahrt und der Unfallstelle festsaßen.
Falschfahrer in Vollsperrung
Die Polizei meldete ein massives Verkehrschaos auf den umliegenden Ausweichstrecken. Sie stellte auch fest, dass einige Verkehrsteilnehmer als Falschfahrer die Autobahn verließen und damit neue Gefahren schafften. Diese waren von der B68 bei Wallenhorst auf die Autobahn aufgefahren, drehten jedoch bei Erblicken der Vollsperrung um.
Mit Schaufeln, Besen und einem Radlader wurde die verlorene Ladung durch Bergungsteams aufgesammelt und in Transportmulden verladen. Parallel wurden die demolierten LKW für den Abtransport vorbereitet. Danach musste noch die Fahrbahn vom Kakaopulver befreit werden, das sich im regnerischen Wetter bereits kurz nach dem Unfall zu einer schmierigen Masse entwickelt hatte.