Auf der Osnabrücker Maiwoche gehört Kay Ray zu den regelmäßigen Highlights. Zuletzt am 19. Mai war der in Georgsmarienhütte geborene Kabarettist und Entertainer am Nikolaiort zusammen mit der “Kay Ray Band” zu sehen. Auch bei der Silvester Dance Night in der OsnabrückHalle sorgte Kay Ray (bürgerlich Kai David) schon für ordentlich Stimmung.
Manch einer, der Kay Ray auch noch aus seiner Zeit in Osnabrück und als Friseur kennt, dürfte sich angesichts einer Meldung aus dem rheinischen Monheim nun sehr wundern.
Dort, gar nicht weit entfernt vom toleranten Düsseldorf, wird die Stadt von einem ungewöhnlich jungen Mann regiert. Daniel Zimmermann, der mit 27 Jahren im Jahr 2009 zum damals jüngsten Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen gewählt wurde, ging die Kunst- und Meinungsfreiheit wohl zu weit, als er vor einem für den 15. Juni geplanten Auftritt ein Zitat gelesen hatte.
Kay Ray und angeblicher Rassismus und rechte Parolen
“Rechte Parolen” wirft der inzwischen nicht mehr ganz so jugendliche Bürgermeister Kay Ray in einem Facebook-Posting vor, mit dem der Bürgermeister das Auftrittsverbot nachträglich zu legitimieren versucht. Für den Verwaltungsbeamten aus dem Rheinland sei es ein “bekanntes Muster rechtspopulistischer Argumentation” Rassismus und rechte Parolen von der Kunst- und Meinungsfreiheit gedeckt zu sehen.
Ohne sich näher mit dem Künstler und dem aus dem Kontext gerissenen Zitat zu beschäftigen, traf der Bannstrahl des Bürgermeisters den Künstler: Die Veranstaltung wurde abgesagt.
Konkreter Auslöser des vom Bürgermeister im Alleingang verhängten Auftrittsverbots war eine Aussage in einem vor der geplanten Auftritt in der lokalen Papierzeitung Rheinische Post veröffentlichtem Artikel:
„Auch geht mir das Rechtsbashing total auf die Nerven. Irgendwann steht Deutschland unter Wasser, weil die Pole schmelzen, aber wir merken es nicht, weil wir gerade mal wieder gegen Rechts demonstrieren.“
Kay Ray zum Auftrittsverbot auf seiner Facebook-Präsenz: