Das Projekt „K 3 – und du bist dabei“ will Kindern und Jugendlichen in Osnabrück einen Zugang zu bildender Kunst, Musik und Kultur bieten. Zum fünfjährigen Bestehen lud das Projekt am Dienstag (20. Juni) zur Ausstellung der Klasse 6a des Landesbildungszentrums für Hörgeschädigte ein.
Um Osnabrücker Jugendlichen einen Raum zu geben, probierte Birgit Kannengießer, Leiterin des KUNSTSPRUNG, verschiedene Techniken mit den hörgeschädigten Schülerinnen und Schülern aus. Ob beim Basteln, Malen oder Musizieren, Kreativität und Kunst zeichne sich für sie durch Vielfältigkeit aus: „Akustik oder Farbe dienen als wunderbare Vermittler, das eigene Ich lässt sich so wunderbar ausdrücken.“ Während des letzten Halbjahres leitete sie die Aktivitäten der Klasse 6a jeden Dienstag, dann wurde das KUNSTSPRUNG zu Atelier und Werkstatt umfunktioniert. Kommuniziert wurde problemlos durch Gestik, Mimik oder doch durchs Sprechen.
Mix aus Pädagogik und Kunst
K 3-Projektleiter Dr. Klaus Lang kam vor circa fünf Jahren auf die Projektidee, als er anfing, Saxophon zu lernen. Selbst mittlerweile im fortgeschrittenen Alter habe er gemerkt, wie bedeutend kulturelle Bildung von Anfang an sei. Die Vermittlung von Kunst und Kultur stehe allen Leuten zu, besonders die niedrigschwelligen Angebote würden zu Inklusion und Integration beitragen. Zwar stehe für Lange die pädagogische Leistung der Kursleitenden im Vordergrund, jedoch müsse auch das Künstlerische stimmen: „Wer sein Fach nicht kann, kann auch nichts vermitteln“, so der ehemalige Vorsitzende der Osnabrücker Bürgerstiftung. Abgesehen davon stellte er mit Freude fest: „Es ist schön zu sehen, wie sich Persönlichkeiten weiterentwickeln und sich von Stunde zu Stunde immer mehr zutrauen – zum Beispiel beim Töpfern mit Lehm.“
Auch Kannengießer findet es wichtig, eine Mischung aus freien und schulischen Angeboten zu schaffen. Bevor es konkret ans Werkeln geht, fragt sie sich: „Was möchten die Kinder, wo liegen ihre Interessen und Stärken?“ Außerdem wolle sie dabei helfen, den Schülerinnen und Schülern ihre verborgenen Talente aufzuzeigen. „Alles kann, nichts muss“ so das Motto des Projekts. Doch obwohl das Angebot freizeitlich gestaltet sei, gebe es eine gezielte pädagogische Anleitung.
K 3: Mehr als ein einzelnes Schulklassenprojekt
Zum Ende des Schuljahres finden verschiedene kleine Aufführungen und Ausstellungen statt. Nicht nur im KUNSTSPRUNG wird jugendliche Kunst gemacht und anschließend ausgestellt, das Projekt K 3 kooperiert auch mit den Räumlichkeiten von HASE29 oder der Theaterpädagogischen Werkstatt. Nun endet das fünfte Projektjahr, das zur Zeit in 13 Kursen an Grundschulen, Kinder- und Jugendtreffs sowie in besonderen Kulturräumen läuft. Für das Jahr 2023/24 ist die Förderung noch gesichert. Wie es danach weitergeht, ist unklar.