(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Juso-Vorsitzende lehnt erneuten Vorstoß für sozialen Pflichtdienst ab.
Die Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal hat den erneuten Vorstoß aus der SPD für eine soziale Pflichtdienst abgelehnt. Sie bezeichnete es als abwegig, erneut über einen Pflichtdienst zu diskutieren und diese Forderung durch das Sommerloch zu treiben. Allerdings warnte sie vor einer Unterfinanzierung für Freiwilligendienste in Deutschland. Bereits jetzt seien die Plätze knapp bemessen, obwohl viele junge Menschen einen solchen Dienst absolvieren möchten. Rosenthal forderte stattdessen mehr Geld, mehr Plätze und eine bessere, attraktive Gestaltung von Freiwilligendiensten.
Kritik an erzwungenem und unterfinanziertem Pflichtdienst
Rosenthal kritisierte, dass sich bereits über 63 Prozent der jungen Menschen auf vielfältige Weise engagieren, sei es bei Fridays for Future-Demos, in Einrichtungen für Geflüchtete oder in Vereinen. Sie betonte, dass echte Wertschätzung und Respekt für junge Menschen anders aussehen sollten als ein erzwungener und unterfinanzierter Pflichtdienst. Stattdessen müsse das Ehrenamt für neue Personengruppen zugänglicher gemacht werden, insbesondere für junge Menschen aus einkommensschwachen Familien, die sich oft kein Engagement leisten könnten.
Unterfinanzierung und mangelnde Attraktivität von Freiwilligendiensten
Rosenthal wies darauf hin, dass Freiwilligendienstleistende ein zu kleines Taschengeld erhielten und Azubis sowie Studierende Nebenjobs bräuchten, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Dadurch könnten sich nicht alle ein freiwilliges Engagement leisten. Zudem seien die sozialen Freiwilligendienste aktuell unterfinanziert. Anstatt über eine Engagement-Pflicht zu debattieren, forderte Rosenthal eine gute Grundlage für junges Engagement und Freiwilligendienste.