Der Bundesvorsitzende der SPD-Jugendorganisation, Philipp Türmer, hat in einer Stellungnahme die Konsequenzen für Personen verteidigt, die rechtsextreme Parolen vor einem Lokal auf Sylt sangen. Er betont, dass die freie Entscheidung für solch ein Verhalten auch die Verantwortung für die Konsequenzen mit sich zieht, einschließlich eines möglichen Jobverlusts.
Konsequenzen für rechtsextreme Äußerungen
Philipp Türmer, Bundesvorsitzender der SPD-Jugendorganisation, hat im Interview mit dem TV-Sender “Welt” am Dienstag die möglichen Konsequenzen für Personen verteidigt, die kürzlich rechtsextreme Parolen vor einem Lokal auf der Nordseeinsel Sylt skandierten. “Wer ‘Deutschland den Deutschen’ grölt – was ja ne Nazi-Parole ist, was einfach überhaupt nicht geht, sich dabei filmt, das ins Internet stellt – der muss damit auch leben, dass er in diesem Punkt, in diesem Moment sich in die Öffentlichkeit begibt”, sagte Türmer.
Möglicher Jobverlust als Folge
Türmer äußerte wenig Überraschung darüber, dass einige Personen wegen ihres Verhaltens nun ihre Arbeitsplätze verlieren könnten. Er erklärte: “Natürlich achten auch Arbeitgeber darauf, was ihre Arbeitnehmenden so außerhalb des Jobs tun. Und dass das Auswirkungen haben kann, wenn man sich so absolut unangebracht, in ganz schlimmer Weise rassistisch und faschistisches Gedankengut verbreitend verhält, damit muss man rechnen. Es war aber ihre Entscheidung, diese Parolen zu grölen in aller Öffentlichkeit. Und jetzt müssen sie ein bisschen mit den Konsequenzen leben, befürchte ich.”
Geschichtliche Kontext der Parole
“Deutschland den Deutschen” war nach dem Ersten Weltkrieg die Losung des “Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes”, einer Organisation, die als einflussreichster antisemitischer Verband der Zeit gilt und als zentraler Wegbereiter des Nationalsozialismus angesehen wird. Seit den 1980er Jahren wurde diese Parole von der NPD und anderen rechtsextremen Gruppen genutzt, unter anderem während des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen im Jahr 1992.
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