Die Junge Union (JU) plädiert für eine Kontingentwehrpflicht, bei der die Bundeswehr eigenen Bedarf an Wehrdienstleistenden ermitteln soll. Diese Forderung wird mit dem zunehmenden Rückzug der USA aus Europa und der veränderten Situation in Russland begründet.
Junge Union fordert Kontingentwehrpflicht
Die Jugendorganisation der CDU, die Junge Union (JU), hat eine Kontingentwehrpflicht gefordert. Dabei geht es um eine Verpflichtung zur Musterung für alle Schulabgänger(innen), bei der nicht nur die körperlichen Fähigkeiten, sondern auch die Motivation und Bereitschaft zu dienen geprüft wird. Die Forderung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Verteidigungs- und Einsatzbereitschaft der Bundeswehr kritisch betrachtet wird.
Erklärung des JU-Vorsitzenden
Der Vorsitzende der JU, Johannes Winkel, erklärte gegenüber dem Nachrichtenportal T-Online: „Die Aussetzung der Wehrpflicht und unsere Diskussion in den 2010er-Jahren haben sich leider als Illusion herausgestellt“. Er hält es für zwingend notwendig, die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr so schnell wie möglich zu erhöhen. Dafür begründet er: „Putin stellt auf Kriegswirtschaft um. Die USA werden sich – unabhängig davon, wer die Wahl gewinnt – zunehmend aus Europa zurückziehen.“ Zudem äußerte er, dass die Verteidigungsfähigkeit einer Demokratie nicht dem „Prinzip Hoffnung“ überlassen werden dürfe.
Kritik an Freiwilligenmodellen
Im Kontext des Bedarfs an Wehrdienstleistenden äußerte Winkel seine Kritik an der bisherigen Strategie der Bundeswehr: „Alle Modelle, die auf Freiwilligkeit setzten, sind angesichts der Personalnot der Bundeswehr offensichtlich gescheitert“. Damit wendet er sich gegen die bisherige Forderung der CDU nach einem verpflichtenden Gesellschaftsjahr und unterstreicht die Notwendigkeit schneller Lösungen: „Die Einführung eines Gesellschaftsjahres dauert vor diesem Hintergrund einfach zu lange“. Stattdessen, so Winkel, könne eine Kontingentwehrpflicht kurzfristig umgesetzt werden. Als Ziel für die Einführung nannte er den 1. Januar 2025.
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