Wikileaks-Gründer Julian Assange ist nach einer Vereinbarung mit dem US-Justizministerium freigelassen worden und hat das US-Außengebiet Saipan in Richtung Australien verlassen. Die Freilassung folgte nach einer Haftzeit von 62 Monaten in Großbritannien, die ein Gericht als „fair und angemessen“ bewertete.
Assange verlässt Saipan
Der bekannte Wikileaks-Gründer Julian Assange ist in Freiheit. Er verließ am Mittwochnachmittag (Ortszeit) das US-Außengebiet Saipan mit einem Flug ins australische Canberra, wie Wikileaks auf der Plattform X mitteilte.
Vereinbarung mit dem US-Justizministerium
Vor seiner Freilassung wurde ein Deal mit dem US-Justizministerium umgesetzt, in dem sich Assange vor einem Gericht in dem US-Außengebiet der Marianen-Inseln schuldig bekannte. Er sei in einem Fall von Verschwörung zur Erlangung und Weitergabe von nationalen Sicherheitsinformationen beteiligt gewesen. Laut der Richterin des Falles erschien es so, als ob die 62 Monate, die Assange in einem Gefängnis in Großbritannien verbrachte, „fair und angemessen waren und im Verhältnis zu Mannings tatsächlicher Haftzeit standen“. Es wurde dabei auf die Veröffentlichung geheimer Dokumente über das Vorgehen der US-Armee in Afghanistan und im Irak im Jahr 2010 durch Wikileaks hingewiesen, die von Chelsea Manning stammen. Gemäß dem Deal darf Assange nun ohne eine spezielle Genehmigung nicht in die Vereinigten Staaten zurückkehren.
Begrüßt von australischem Premierminister
Die Freilassung von Assange wurde von dem australischen Premierminister Anthony Albanese begrüßt. „Wie auch immer man zu seinen Aktivitäten stehen mag – und die Meinungen gehen auseinander – der Fall von Herrn Assange hat sich zu lange hingezogen“, äußerte er vor dem australischen Parlament. Er sieht die fortgesetzte Inhaftierung von Assange als ergebnislos und zeigte sich erfreut, dass dieser nun auf dem Weg nach Hause zu seiner Familie ist.
Freilassung aus Hochsicherheitsgefängnis
Bereits am Montagmorgen wurde Assange aus dem Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh entlassen, wo er zuvor 1.901 Tage verbracht hatte. Er konnte das Gefängnis nach Gewährung einer Kaution durch den High Court in London verlassen und ein Flugzeug nach Saipan besteigen. Von dort aus trat er seine Weiterreise nach Australien an.
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