Angesichts der erwarteten haushaltspolitischen Einsparungen bei Freiwilligendiensten haben die Jugendorganisationen von SPD und Grünen ihren Unmut geäußert. Sie warnen vor Zugangsbarrieren und dem Verlust von positiven Erfahrungen für junge Menschen.
Jugendorganisationen gegen haushaltspolitische Einsparungen
Jessica Rosenthal, Juso-Vorsitzende, verurteilte die drohenden Kürzungen bei Kindern und Jugendlichen scharf. Laut der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgaben) bemängelte sie fehlenden politischen Weitblick und bezeichnete gut ausgebaute Freiwilligendienste als „wahren Schatz für unsere Gesellschaft“. Sie argumentierte, dass Kürzungen Zugangsbarrieren schaffen und Teilhabe verhindern würden und betonte: „Das werden wir stoppen müssen.“ Rosenthal kritisierte zudem, dass junge Menschen sich „Jahr für Jahr unsinnige Pflichtdienstdebatten anhören“ müssten, während die Mittel für Freiwilligendienste gestrichen werden.
Erhebliche Auswirkungen auf Freiwilligendienste
Sarah-Lee Heinrich, Sprecherin der Grünen Jugend, schlug ebenfalls Alarm und forderte die Rücknahme der Pläne. „Christian Lindners Kürzungs-Kurs lässt das Ehrenamt zusammenschrumpfen und beraubt viele junge Menschen um wichtige positive Erfahrungen“, sagte sie der „Rheinischen Post“. Heinrich bezeichnete die geplanten Einsparungen als „Schlag ins Gesicht“ ihrer Generation.
Ein Etat-Entwurf des Bundesfamilienministeriums sieht beim Bundesfreiwilligendienst und beim Freiwilligen Sozialen Jahr Einsparungen in Höhe von 113 Millionen Euro für die kommenden beiden Jahre vor.
Warnung des Deutschen Roten Kreuzes
Zusätzlich zur Kritik der Jugendorganisationen bestätigte das Deutsche Rote Kreuz (DRK), dass Kürzungen bei den Freiwilligendiensten sowohl für das DRK selbst als auch für Jugendliche bitter wären. Joß Steinke, Bereichsleiter Jugend und Wohlfahrtspflege beim DRK erklärte gegenüber der „Rheinischen Post“: „Die vorgesehene Kürzung im Bundeshaushalt 2024 würde bedeuten, dass Träger und Einsatzstellen im DRK ihr Engagement zurückfahren müssten.“ Anstatt Kürzungen vorzunehmen, sollten die Dienste besser finanziert und ausgebaut werden, so Steinke.