Über 30 Jahre nach einem tödlichen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Saarlouis, wurde der Angeklagte zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Der damals 20-jährige Mann wurde wegen Mordes, versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung schuldig gesprochen.
Verurteilung nach Jugendstrafrecht
Da der Verurteilte zum Zeitpunkt der Tat erst 20 Jahre alt war, wurde die Strafe im Rahmen des Jugendstrafrechts verhängt. Laut dts Nachrichtenagentur wurde er wegen Mordes, versuchten Mordes in mehreren Fällen und besonders schwerer Brandstiftung verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine höhere Haftstrafe gefordert.
Details der Tat
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der damals 20-Jährige im Treppenhaus der Unterkunft Benzin verschüttet und angezündet hatte. Der Bewohner Samuel Yeboah konnte sich nicht mehr retten und verstarb an den Folgen einer Rauchgasvergiftung und schweren Verbrennungen. Zwei weitere Bewohner des Heims mussten aus Fenstern springen, um sich vor den Flammen zu retten. Sie zogen sich dabei schwere Verletzungen zu.
Kritik an Polizei und Wiederaufnahme des Falls
Die Polizei hatte damals die Ermittlungen wenig später eingestellt und war dafür kritisiert worden. Erst im Januar 2021 kam der Fall wieder ins Rollen, als eine Zeugin der Polizei einen entscheidenden Tipp gab. Dies führte schließlich zur Verurteilung des Täters.