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Jetzt erst recht: Manuel Gava will wieder für den Bundestag kandidieren

In einem überraschenden Schritt hat der Unterbezirksvorstand der SPD Osnabrück-Stadt am 10. Oktober Thomas Vaupel als Kandidaten für die Wahlkreiskonferenz zur Bundestagswahl 2025 nominiert. Die Entscheidung, die in einer geheimen Abstimmung fiel, kam völlig unerwartet, da der bisherige Bundestagsabgeordnete Manuel Gava nicht berücksichtigt wurde. Die HASEPOST hat mit Gava gesprochen.

Die endgültige Entscheidung, wer für die SPD im Wahlkreis 39 (Osnabrück-Stadt) antreten wird, fällt jedoch erst auf der Wahlkreiskonferenz am 24. Oktober. Gava wird sich trotz der parteiinternen Konkurrenz ebenfalls zur Wahl stellen und kann sich nach Informationen der HASEPOST der Rückendeckung von mehreren SPD-Ortsverbänden sicher sein. Zum Wahlkreis 39 gehören neben der Stadt Osnabrück auch Georgsmarienhütte, Hagen, Hasbergen, Wallenhorst und Belm.

Gava kritisiert intransparentes Verfahren

In einem Gespräch mit unserer Redaktion zeigt sich Manuel Gava enttäuscht über das Vorgehen. „Ich habe nichts gegen einen Gegenkandidaten, aber die Art und Weise war nicht korrekt“, sagt der 33-Jährige. „Ich verstehe nicht, warum man sich nicht für ein offenes Verfahren entschieden hat.“ Besonders kritisiert Gava die geheime Abstimmung im Unterbezirksvorstand: „Nicht das Gremium hat entschieden, sondern Einzelpersonen.“

Seine Position innerhalb der Osnabrücker SPD sei trotz der jüngsten Entwicklungen weiterhin stark, betont Gava. Er verweist auf die Unterstützung, die er von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Ortsverbänden erhält. Gleichzeitig weist er Vorwürfe zurück, er habe sich im Wahlkreis zu selten blicken lassen. „Anhand meines Kalenders kann ich belegen, dass ich allein in Georgsmarienhütte 34 Termine in den letzten drei Jahren wahrgenommen habe.“

Zerwürfnis in der SPD-Doppelspitze?

Manuel Gava, der die Osnabrücker SPD gemeinsam mit Melora Felsch führt, soll im Vorstand an Einfluss verloren und seine Vorstandsarbeit vernachlässigt haben. Kritik an seiner Abwesenheit und seinem Umgang mit einer kürzlich öffentlich gemachten Autoimmunerkrankung seien aufgekommen.

Gava deutet allerdings an, dass die innerparteilichen Querelen bereits während der Europawahl im Juni begonnen haben könnten: „Es wurde unruhig, als ich signalisierte, dass ich erneut antreten werde.“ Waren einzelne Genossinnen und Genossen etwa pikiert darüber, dass der Überraschungssieger der Bundestagswahl 2021 in seinem Osnabrücker Wahlkreis erneut antreten und dem derzeit beliebtesten deutschen Politiker, Boris Pistorius, der nun einen Wahlkreis in Hannover bekommen hat, keinen Platz machen wollte?

Thomas Vaupel, SPD
Wird Thomas Vaupel der neue Bundestagskandidat der Osnabrücker SPD? / Foto: Ostkreuz Agentur

Thomas Vaupel – der Unbekannte?

Zu seinem aus dem Hut gezauberten Gegenkandidaten Thomas Vaupel äußert sich Gava zurückhaltend. „Ich kenne ihn nicht. Niemand hier kennt ihn“, sagt er. Auch in den Ortsverbänden herrsche Unklarheit darüber, warum Vaupel, der in Berlin lebt, als Kandidat für Osnabrück ins Spiel gebracht wurde. Der 44-jährige Politikwissenschaftler, der als Referent bei der SPD-Bundestagsfraktion arbeitet und stellvertretender Generalsekretär der Sozialdemokratischen Partei Europas ist, wurde von sechs der 14 stimmberechtigten Mitglieder des Unterbezirksvorstands gewählt.

Die überraschende Nominierung Vaupels könnte auch Auswirkungen auf die politische Landschaft Osnabrücks haben. Sollte Gava nicht erneut antreten, könnte dies für den CDU-Bundestagsabgeordneten Mathias Middelberg, der 2021 das Direktmandat an Gava verloren hatte, ein Vorteil sein. Wen die SPD letztendlich aufstellen wird, entscheidet sich erst auf der Wahlkreiskonferenz am 24. Oktober. Fest steht, dass die Spannung innerhalb der Osnabrücker SPD bis dahin nicht abreißen wird. Für Manuel Gava heißt es: Jetzt erst recht.


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Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.

  

   

 

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