Zehn Jahre nach dem Überfall der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf die Jesiden im Nordirak sind noch immer Mitglieder dieser religiösen Minderheit den Extremisten ausgeliefert. Besonders betroffen sind jesidische Frauen, die von den IS-Kämpfern verschleppt wurden und bis heute gefangen gehalten werden.
Jesidinnen noch immer in den Händen der Extremisten
Der Religionsfreiheitsbeauftragte der Bundesregierung, Frank Schwabe (SPD), äußerte sich in der “Rheinischen Post” (Donnerstagsausgabe) alarmiert über die bedrückende Situation der verschleppten jesidischen Frauen: “Von vielen weiß man, dass sie in Gefangenenlagern in Syrien sind, wo auch ehemalige IS-Kämpfer festgehalten werden. Sie sind also noch bei eben jenen Extremisten, die jesidische Frauen vergewaltigt und zwangsverheiratet haben.” Laut Schwabe lebten sie somit faktisch nach wie vor unter IS-Herrschaft.
Das Dilemma der jesidischen Frauen
Schwabe wies auf eine weitere Belastung für die jesidischen Frauen hin: “Die jesidischen Frauen sind zusätzlich noch in der ausweglosen Situation, dass sie Kinder bekommen haben und nicht wissen, ob sie mit ihnen in ihre Gemeinschaft zurückkehren können.”
Probleme beim Zugang zu den Jesidinnen
Der Zugang zu den betroffenen Frauen stellt sich als besondere Herausforderung dar. “Das Al-Hol-Camp, das größte Lager mit bis zu 60.000 Insassen in Nordsyrien, befindet sich in einem von Kurden beherrschten Gebiet. Die kurdischen Kräfte sind international nicht anerkannt, weshalb es für internationale Organisationen kaum Zugang zu dem Camp gibt”, erklärte Schwabe in dem Interview mit der “Rheinischen Post”.
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