Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) hat sich für die erneute Inbetriebnahme der zuletzt abgeschalteten Atomkraftwerke und den verstärkten Bau moderner Gaskraftwerke ausgesprochen. Er kritisiert die Energiepolitik von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und ruft dazu auf, die Umrüstung auf Wasserstoff zu überdenken.
Neue Kraftwerksstrategie gefordert
Jens Spahn (CDU) fordert in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ eine Rückkehr zu Atomkraftwerken. „Man müsste investieren, Brennstäbe kaufen, Gesetze ändern, aber es geht technisch und – wenn alle zur Vernunft kommen – auch regulatorisch“ so Spahn. Die Atomkraftwerke seien abgeschrieben und könnten sicheren und günstigen Strom produzieren, „mindestens bis in die Mitte der 30er-Jahre, vielleicht auch länger“, meint der Unionsfraktionsvize.
Rückkehr zur Atomkraft und Ausbau von Gaskraftwerken
Die Rückkehr zur Atomkraft wird laut Spahn benötigt, da Wind- und Sonnenenergie alleine nicht ausreichen. „Dafür können wir dann aber auch nach und nach Kohlekraftwerke und damit CO2-Emittenten abstellen und auf den Atomstrom aus Frankreich verzichten.“ Zudem fordert er neben Atomkraftwerken auch den Bau von Gaskraftwerken.
Robert Habeck (Grüne) wird von Spahn kritisiert, da er den Bau von Gaskraftwerken nicht rechtzeitig angestoßen habe. „Aber Robert Habeck hat völlig dabei versagt, den Bau der Gaskraftwerke rechtzeitig in Gang zu bringen“, äußerte Spahn.
Umrüstung auf Wasserstoff kritisch gesehen
Spahn kritisiert auch die geplante Umrüstung auf Wasserstoff. Er betrachtet sie als kostenintensiv und technisch noch nicht umsetzbar. „Das macht es wahnsinnig teuer, und die Technik gibt es noch gar nicht, geschweige denn den Wasserstoff“, so der CDU-Politiker. Stattdessen schlägt er vor, moderne Gaskraftwerke ohne Wasserstofffähigkeit zu bauen und später mit CCS-Technik nachzurüsten, die CO2 abscheiden kann.
Abschließend betont Spahn die Notwendigkeit, bei der Energiewende „weg von den unbezahlbaren und realitätsfernen Goldrandlösungen“ zu gehen. Die Devise müsse sein, Standards und Ideologie herunterzufahren, damit Fortschritt erzielt werden kann. „Denn das Klima schützen wollen wir alle, aber schnell, einfach, günstig und pragmatisch“, so Spahn.
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