Hasepost -Fußballreporter Hermann Schmidt blickt nach der ernüchternden Niederlage gegen Eintracht Braunschweig auf das Nachholspiel der Lila-Weißen gegen Jahn Regensburg:
Nachholspiel VfL Osnabrück- Jahn Regensburg 14. April 2021, 18.30 Uhr Bremer Brücke
Wenn der VfL Osnabrück am Mittwochabend im heimischen Stadion an der Bremer Brücke gegen Jahn Regensburg antritt, dann sind seine Aussichten für die restliche Saison alles andere rosig. Die deutliche Unterlegenheit der Lila-Weißen bei der 0:4 Niederlage gegen die Abstiegsmitkonkurrenten Eintracht Braunschweig hat sich als ungeschminkte Wahrheit erwiesen: In der gegenwärtigen Verfassung hat der VfL Osnabrück entgegen aller anderslautenden Bekundungen und Durchhalteparolen eben nicht die Qualität, um in der 2. Bundesliga spielerisch mithalten zu können. Es kann keine Rede davon sein, dass Eintracht Braunschweig am vergangenen Sonntag Wunderfußball zelebrierte. Und trotzdem war der VfL Osnabrück den Gästen aus Ost-Niedersachsen in allen Belangen überlegen. Bei den Lila-Weißen klappte so gut wie nichts. Und woher die dringend erforderlichen Punkte in den nächsten Wochen kommen sollen, das steht in den Sternen.
Mit dem Finger auf Markus Feldhoff zu zeigen, das wäre in der gegenwärtigen Lage völlig daneben. Es ist ganz einfach: Die Vereinsführung hat vor Transferschluss die Fähigkeiten des VfL-Kaders überschätzt und aus der Beobachtung der Wechsel bei konkurrierenden Vereinen im Spielermarkt falsche Schlüsse gezogen: Der FC St. Pauli (z.B.) ist Rückrundentabellenführer, und dies allein infolge der bis Januar 2021 herangeholten Verstärkungen. Nach der Hinrunde zierte der FC St. Pauli den vorletzten Tabellenplatz. Warum der VfL Osnabrück bis Transferschluss nur zwei neue Spieler holte, von denen einer bis zum vergangenen Sonntag gar nicht zur Verfügung stand, müsste man Benjamin Schwedes fragen. Aber weiterhelfen würde eine Antwort auf diese Frage auch niemandem.
Bei Lichte besehen wiegt die Niederlage gegen Eintracht Braunschweig doppelt schwer. Der Abstieg rückt näher. Den Relegationsplatz nimmt man jetzt schon ein. Wenn sich das ändern soll, muss ein Wunder geschehen, in den Köpfen der VfL Spieler und auf dem Platz. Jahn-Trainer Selimbegovic vergleicht den VfL Osnabrück vor Spielbeginn mit einem „angeschlagenen Boxer“, den man keinesfalls unterschätzen dürfe.
Mit einem Sieg gegen die Gäste aus der Oberpfalz würde das Team von Markus Feldhoff noch einmal auf zwei Punkte an Jahn Regensburg (z. Zt. Platz 14) herankommen und mit Eintracht Braunschweig nach Punkten gleichziehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Gelingt wieder kein Sieg, dann geht die Welt davon nicht unter, auch wenn das aus Sicht vieler treuer Fans des VfL so scheinen mag. Es ist alles nur Fußball, und auch in der Dritten Liga wird Fußball gespielt.
Wer die VfL- Spiele seit Beginn des Jahres regelmäßig verfolgt hat, wird eines nicht unterstellen wollen: Dass es den Lila-Weißen an Siegeswillen und Kampfbereitschaft gefehlt hätte. Eher war und ist es die Unterlegenheit in spielerischen Belangen. Und nichts würde mehr freuen, als dass die Spieler ihre Fans und mich in den noch ausstehenden Abstiegskämpfen eines Besseren belehren.