Der israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, kritisiert die Bundesregierung für deren angeblich mangelnde Unterstützung Israels. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe betont Prosor, dass von Deutschland mehr als nur verbale Bekenntnisse zu Israels Sicherheit erwartet werden.
Kritik an Deutschlands Haltung in der UN
Ron Prosor, Israels Diplomat in Berlin, drückt seine Unzufriedenheit über die deutsche Haltung in internationalen Angelegenheiten aus: “Deutschland betont zwar stets Israels Recht zur Selbstverteidigung, scheut sich aber davor, mehr zu tun, wenn es konkret wird”, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Mit Bezug auf mehrere Enthaltungen Deutschlands bei UN-Resolutionen, die Israel kritisch gegenüberstanden, äußert er: “Israel braucht nicht den erhobenen Zeigefinger, sondern echte Unterstützung – gerade dann, wenn Israel bei den UN dämonisiert und delegitimiert wird. An Deutschland habe ich andere Erwartungen.”
Forderung nach stärkerem Kampf gegen Antisemitismus
Neben seiner Kritik an Deutschlands Außenpolitik, fordert Prosor zudem, dass Deutschland energischer gegen Antisemitismus vorgeht. “Wir erleben – verstärkt seit dem 7. Oktober – rechten, linken und muslimischen Antisemitismus”, äußert er und fügt hinzu, dass es unfassbar sei, dass Juden in Deutschland wieder Angst haben müssten. Prosor betont: “Es ist die Verantwortung der deutschen Regierung, gegen diese Entwicklung vorzugehen – auch mit schärferen Gesetzen.”
Auswirkungen des politischen Klimas auf die Demokratie
Prosor bezieht sich auch auf die Entwicklungen in der deutschen Innenpolitik. Die Erfolge der AfD bei den jüngsten Landtagswahlen sieht er als “Weckruf für Deutschland selbst”. In diesem Kontext appelliert er an die Politik, Antworten auf die Probleme ihrer Bürger zu finden. Dabei stellt Prosor das Vertrauen in die deutsche Demokratie heraus, warnt jedoch vor dem Verharmlosen demokratiefeindlicher Ideologien: “Wer demokratiefeindliche Ideologen verharmlost, darf sich nicht wundern, wenn aus Worten Taten werden.”
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