Angesichts unklarer Explosionen im benachbarten Libanon kündigt Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant eine strategische Verlagerung des militärischen Schwerpunkts nach Norden an. Dies geschieht während wachsender internationaler Spannungen, da die UN-Generalversammlung eine Resolution annimmt, die Israel auffordert, seine Präsenz in den besetzten palästinensischen Gebieten zu beenden.
Kursänderung in Israels Militärstrategie
Yoav Gallant, Israels Verteidigungsminister, sprach am Mittwoch auf dem Militärflugplatz Ramat David von einer Verlagerung des militärischen Schwerpunkts nach Norden. Gleichwohl ging er nicht explizit auf die Explosionen im nördlichen Nachbarland Libanon ein, hinter denen US-Medien den Geheimdienst seines Landes vermuten. „Wir eröffnen eine neue Phase des Krieges, der Schwerpunkt verlagert sich durch die Umleitung von Kräften und Ressourcen nach Norden, um unsere Ziele zu erreichen – die Rückkehr der Bewohner des Nordens in ihre Häuser nach der Änderung der Sicherheitslage“, schrieb Gallant auf der Plattform X.
Auch Premierminister Benjamin Netanyahu äußerte sich in ähnlicher Weise: „Ich habe bereits gesagt, dass wir die Bewohner des Nordens sicher zurückbringen werden, und das werden wir nun tun.“
Internationale Spannungen wachsen
Am gleichen Tag verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution, die Israel auffordert, seine Präsenz in den besetzten palästinensischen Gebieten innerhalb der nächsten zwölf Monate zu beenden. Für die Resolution stimmten 124 Staaten, darunter Frankreich, während Israel, die USA und 43 andere Länder, darunter Deutschland und Großbritannien, sich enthielten oder gegen die Resolution stimmten.
Unklare Explosionen im Libanon
Neben der geopolitischen Veränderung kam es wiederholt zu rätselhaften Explosionen im Libanon. Laut Behördenangaben wurden dabei dank detonierter Handfunkgeräte („Walkie-Talkies“) mindestens 300 Menschen verletzt und ein Mensch getötet. Diese Anschläge wurden vom UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, scharf verurteilt. Er forderte eine Untersuchung der Vorfälle und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Die libanesische Hisbollah-Miliz beschuldigte Israel des gezielten Angriffs und verpflichtete sich, den „palästinensischen Widerstand“ weiter zu unterstützen. US-Medien vermuten ebenfalls den israelischen Geheimdienst hinter den Explosionen.
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