Der israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, plädiert für die Einbeziehung pragmatischer Staaten des Nahen Ostens in Friedensverhandlungen nach dem Krieg. Er betont die Notwendigkeit einer arabischen Zusammenarbeit zur Etablierung eines demokratischen palästinensischen Staates im Gazastreifen und erörtert eine mögliche Rolle Deutschlands in der Deradikalisierung der Region.
Die Rolle des „arabischen Quartetts“
Ron Prosor, der israelische Botschafter in Berlin, sieht in einer direkten Beteiligung von pragmatischen Staaten des Nahen Ostens, wie Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Jordanien und Ägypten, einen Weg zur Friedensordnung. „Wir brauchen ein arabisches Quartett für eine Friedenslösung“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Diese Staaten müssten die Verantwortung dafür tragen, dass im Gazastreifen ein demokratischer palästinensischer Staat entsteht. Israel werde „nie wieder einen Terrorstaat in unserer unmittelbaren Nachbarschaft dulden“, bekräftigte der Botschafter.
Die Rolle Deutschlands
Prosor sieht zudem eine potenzielle Rolle Deutschlands in der Deradikalisierung der palästinensischen Bevölkerung. Dabei gehe es vor allem um politische Bildung, die in den Schulen beginnen müsse. Bisherige Vorbilder in der Region seien nicht Persönlichkeiten wie Einstein oder Marie Curie, sondern Terroristen wie Dalal Mughrabi. „Gerade Deutschland kann einen großen Beitrag bei der Deradikalisierung leisten – und auf eigene Erfahrungen bei der Entnazifizierung nach 1945 zurückgreifen“, erklärte Prosor. Einen Neuanfang könne es nur ohne die Hamas und ihre Ideologie geben.
Die Situation im Gazastreifen
Israel sei es gelungen, ein Jahr nach dem Oktober-Massaker 85 Prozent der terroristischen Streitkräfte im Gazastreifen zu beseitigen. „Aber noch immer sind 101 Geiseln in den Händen der Hamas“, so Prosor. Ein Waffenstillstand könne sofort erfolgen, wenn die Geiseln freigelassen würden. Der Krieg werde nicht enden, bevor die Geiseln in Israel seien.
Prosor betonte, dass Israel „nie gezielt Zivilisten getötet“ habe – im Gegensatz zu Hamas und Hisbollah. Zivile Opfer seien das Ergebnis der Nutzung von Zivilisten als Schutzschilde durch die Hamas. Schulen, Moscheen und Krankenhäuser würden bewusst für den Krieg genutzt. Der Botschafter sprach zudem von israelischen Verlusten und berichtete, dass seit Kriegsbeginn 715 Soldaten und Offiziere gefallen seien.
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