Die israelische Regierung hat am Sonntagmorgen in einer Lagebesprechung noch keine Entscheidung über eine Reaktion auf den iranischen Raketen- und Drohnenangriff getroffen. Dies soll im Laufe des Tages im Kriegskabinett beraten werden, während die Situation weiterhin kritisch bleibt und international auf höchster Ebene Reaktionen hervorruft.
Nach dem Raketenangriff:
Nach Angaben eines Regierungsvertreters gegenüber der „Times of Israel“ wird das Thema bei einer auf 15 Uhr Ortszeit (14 Uhr deutsche Zeit) angesetzten Sitzung des Kriegskabinetts erörtert.
Am Samstag hatte der Iran rund 170 Drohnen, mehr als 30 Marschflugkörper und über 120 ballistische Raketen in Richtung Israel abgefeuert, bestätigt ein israelischer Armeesprecher. Es habe zwar „kleine Anzahl“ an Einschlägen gegeben, darunter auch auf eine Basis der israelischen Armee im Süden des Landes, mit kleineren Schäden an der Infrastruktur. Der größte Anteil der Geschosse sei jedoch abgefangen worden, auch unter Einsatz des „Arrow“-Abwehrsystems.
Attacken auch aus der Region:
Auch aus dem Irak und dem Jemen sollen Geschosse in Richtung Israel abgefeuert worden sein, keine von ihnen soll jedoch israelisches Gebiet erreicht haben. Zudem wurden offenbar Dutzende von Raketen vom libanesischen Territorium aus in Richtung Norden Israels abgefeuert.
Die USA und Jordanien berichteten ebenfalls von Dutzenden Fluggeschossen aus dem Iran. Die israelische Heimatschutzbehörde gab am frühen Sonntagmorgen zunächst Entwarnung, und der israelische Luftraum wurde wieder freigegeben. Ähnlich verfuhr auch Jordanien.
Internationale Reaktionen auf den Angriff:
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verurteilte den „ungerechtfertigten Angriff des Iran auf Israel aufs Schärfste“ auf Twitter. Sie forderte „den Iran und seine Stellvertreter“ auf, diese Angriffe unverzüglich einzustellen und rief „alle Akteure“ zur Abkehr von einer weiteren Eskalation auf.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte die iranischen Luftangriffe auf Israel in der Nacht verurteilt und Beratungen mit G7-Partnern und Verbündeten über weitere Reaktionen angekündigt.
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