Die Polizei in Essen hat am Dienstag einen vorbestraften Islamisten aus Duisburg wegen Terrorverdachts festgenommen. Er wird verdächtigt, einen Anschlag auf eine pro-israelische Demonstration geplant zu haben.
Festnahme nach Hinweis ausländischer Nachrichtendienste
Nach einem Bericht des „Spiegel“ hat die Festnahme von Tarik S. stattgefunden, nachdem ein ausländischer Nachrichtendienst einen entsprechenden Hinweis an die Polizei übermittelt hatte. S., so die Befürchtung der Behörden, könnte einen LKW für einen möglichen Anschlag nutzen. Der 29-Jährige war offenbar im Internet auf der Suche nach pro-israelischen Veranstaltungen und dschihadistischen Inhalten. Ein Sprecher des NRW-Innenministeriums bestätigte die Festnahme.
Geplante Anschläge unklar
Ob S. bereits ein spezifisches Ziel für seinen mutmaßlichen Anschlag hatte, bleibt ungewiss. Jedoch wurde die Warnung ernst genommen und S. wurde auf der Grundlage des polizeilichen Gefahrenabwehrrechts festgenommen. Das Essener Polizeipräsidium hat eine Sonderkommission zur Ermittlung des Falls eingesetzt.
Vorbestrafter Islamist
Laut „Spiegel“ stand S. schon längere Zeit im Fokus der Sicherheitsbehörden aufgrund von früheren Warnungen ausländischer Geheimdienste. Es wird vermutet, dass S. in der Vergangenheit mögliche Angriffe auf Polizeieinrichtungen in Betracht gezogen hatte, aber trotz intensiver Überwachung durch deutsche Ermittler gab es kaum Hinweise auf einen spezifisch geplanten Anschlag. Der Konflikt zwischen Israel und der Hamas könnte den Islamisten jedoch neu motiviert haben, heißt es seitens der Ermittler.
Verbindung zum Islamischen Staat
Tarik S. reiste Ende 2013 über die Türkei nach Syrien, um sich dem Islamischen Staat (IS) anzuschließen – sein Kampfname: Osama Al Almani. Bei seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2016 wurde er am Frankfurter Flughafen von der Polizei festgenommen. 2017 verurteilte ihn das Oberlandesgericht Düsseldorf wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu fünf Jahren Jugendhaft. Angesichts der aktuellen Vorwürfe ist eine Wiederaufnahme der Ermittlungen gegen ihn wahrscheinlich.