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Investieren für Anfänger: Erste Schritte in die Welt der Finanzen

Geld, das nicht arbeitet, verliert fortlaufend an Kaufkraft – zuletzt durch die hohen Inflationsraten sogar noch schneller als gewöhnlich. Trotzdem schreckt die Geldanlage noch immer viele Menschen ab, entweder weil sie die Risiken fürchten, nicht wissen wie sie vorgehen sollen oder beides zusammen. Dabei sind die ersten Schritte im Kapitalmarkt heute weitaus einfacher als in der Vergangenheit.

Erstens: Geldanlage verstehen und Anfängerfehler umschiffen

Bevor der erste Euro tatsächlich investiert wird, sollten sich Neu-Anleger zweier Dinge bewusstwerden: Was es überhaupt bedeutet eine Rendite zu erwirtschaften und welche Anfängerfehler zu vermeiden sind.

Rendite ist immer die „Belohnung“, die Anleger für ihr übernommenes Risiko erhalten. Jede Investition hat ein Risiko, denn anderenfalls gäbe es keine Rendite, sondern Geschenke. Wie hoch das Risiko tatsächlich ist, das können Anleger aber steuern. Ein einfaches Beispiel dazu: Ein Tagesgeldkonto hat so gut wie kein Risiko, dafür ist die Rendite geringer als beispielsweise am Aktienmarkt zu erwarten ist.

Zweitens: Nicht nur auf die nominelle Veränderung des Geldes achten, sondern stärker auf die tatsächlich generierte Kaufkraft. Dafür muss die erzielte Rendite höher als die Inflation bemessen sein. Die positive Differenz zwischen beiden ist die Realrendite, also das, was tatsächlich an Kaufkraft gewonnen wurde.

Drittens: Typische Anfängerfehler vermeiden! Davon gibt es genügend, allen voran weil Neu-Anleger sich meist selbst überschätzen. Das ist gar nicht so selten und, wie Reza von Enqome.com sagt, unter anderem dem Umstand geschuldet, dass Finanzbildung im innereuropäischen Schulwerdegang kaum eine Rolle spielt.

Diese Anfängerfehler sollten Neueinsteiger in den Kapitalmarkt vermeiden

Niemals sollte Geld in langfristig orientierte Anlageklassen investiert werden, das kurzzeitig noch benötigt wird – sonst muss man schlimmstenfalls notgedrungen in einer schlechten Marktphase verkaufen, statt diese einfach auszusitzen. Um sie überhaupt aussitzen zu können, ist zudem mentale Resilienz gefragt. Deshalb sollten sich insbesondere Anfänger mit ihren Erstinvestitionen nicht übernehmen. Spätestens, wenn die Geldanlage den ganzen Tag im Kopf umherschwirrt oder in der Nacht den Schlaf raubt, ist man über-investiert.

Griff in den Geldbeutel
Griff in den Geldbeutel

Komplexe Anlageklassen sollten Anfänger meiden. P2P-Kredite können Anfänger kaum verlässlich beurteilen, was Tür und Tor für kostspielige Fehler öffnet. Auch komplexe Anlageinstrumente, wie Optionen, Futures und Co., gehören nicht in die Hände von Anfängern. Des Weiteren sollten Neu-Anleger davon absehen Fremdkapital zu investieren – die einzige Ausnahme bildet dahingehend der Immobilienerwerb.

Schritt für Schritt zur Geldanlage

Geldanlage beginnt im Regelfall mit wenigstens zwei Instrumenten: Einem Tagesgeldkonto und einem Depot. Ersteres dient der fortlaufenden Verzinsung von Geld, was kurzfristig benötigt oder nicht investiert zur Seite gelegt wird. Das Depot ist wiederum das „Konto“, auf dem Aktien, ETFs, Fonds und Co. verwahrt werden und in dem die eigentliche Investition erfolgt.

Breitgestreute ETFs, die entweder den World-Index (alle Industrieländer) oder den All-World-Index (Industrie- und Schwellenländer) abbilden, sind nicht nur aus Sicht von Anfängern ein ideales Anlagevehikel. Diese ETFs bringen eine breite Diversifikation mit, erzielen immer die allgemeine Marktrendite und lassen sich im „Buy-and-Hold-Verfahren“ wunderbar über Jahre und Jahrzehnte halten, ohne selbst aktiv werden zu müssen. Die breite Streuung reduziert zudem die Schwankungen (Volatilität), die an der Börseimmer vorzufinden ist.

Im fortgeschrittenen Alter oder bei einem höheren Sicherheitsbedürfnis kann man abseits der Aktien-ETFs auch Staatsanleihen, beispielsweise solche der Bundesrepublik oder USA, ins Auge fassen. Diese sind zum Vermögensaufbau, aufgrund der geringeren Renditen, aber schlechter als Aktien geeignet.

Der wichtigste erste Schritt: Beginnen.

Aufgrund des Zinseszinseffekts ist der wichtigste Schritt von Neu-Anlegern überhaupt erst einmal Geld in den Markt zu bringen. Das müssen anfänglich keine hohen Summen sein, ebenso wenig sollten die Investitionen in Hochrisiko-Anlageklassen oder Unternehmen stattfinden. Eine breite Streuung über einen kostengünstigen ETF ist für so ziemlich jeden Privatanleger die historisch bewiesene Ideallösung.


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Redaktion Hasepost
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