Es erinnert ein wenig an das Kinderspiel „Stille Post“ und an einen Stellvertreterkrieg. Doch es ist für die Beteiligten nicht sonderlich lustig und zum Glück sind noch keine Opfer zu beklagen.
Potentiell ist die Angelegenheit aber geeignet schweren Schaden zu verursachen.
Nichts genaues weiß man nicht! Trotzdem hat ein Osnabrücker Gastronom, der eine Kneipe nahe dem Petersburger Wall betreibt, einen schon mehr als 14 Tage zurückliegenden Vorfall genutzt, um gegen einen Mitbewerber kräftig auszuteilen.
Hintergrund und Vorgeschichte
Eine Gruppe von vier männlichen Personen war am Freitag vor zwei Wochen aus einer Gaststätte an der Johannisstraße verwiesen worden, weil einer aus der Gruppe alkoholbedingte Ausfallerscheinungen an den Tag legte – so der Gastwirt, der den Rauswurf im Rahmen seines Hausrechts vollzogen hatte. Die Gruppe ging daraufhin in besagte Gaststätte am Pottgraben und klagte dem Inhaber ihr Leid.
Da einige Mitglieder dieser Gruppe die gleichgeschlechtliche sexuelle Orientierung mit Gastwirt teilen, fühlte dieser sich wohl aufgerufen Partei zu ergreifen. Ob er damit bewusst einen Mitbewerber diskreditieren wollte ist Spekulation, tatsächlich aber steht der andere Wirt nun ordentlich unter Druck. In einer pikanterweise von ihm selber betriebenen Facebook-Gruppe regte er sich der Wirt vom Petersburger Wall ganz fürchterlich über den Wirt in der Johannisstraße auf, unterstellte ihm gewalttätige und homophobe Neigungen und verwies zudem auf dessen Migrationshintergrund, der offensichtlich als Erklärung für den Platzverweis der Gruppe herhalten musste.
Aus einer Mücke wird ein Elefant
Es wurde in bester Blockwart-Manier mit einer Meldung an die lokale Tageszeitung gedroht – wohlgemerkt nicht von den des Lokals verwiesenen Gästen sondern von dem Wirt, bei dem die Zecher nach ihrem Rauswurf einkehrten und ihr Leid klagten. Wobei sich die Frage stellt, warum von dem fürsorglichen Gastwirt nicht die Polizei eingeschaltet wurde, wenn sein Mitbewerber doch offen gegen diverse Gesetze verstoßen haben soll? Der betroffene Gastwirt in der Johannisstraße ist mittlerweile genervt von dem ganzen Rummel, der um einen in seinen Augen unbedeutenden Vorfall, der sich täglich an zahlreichen Theken der Republik ereignet, gemacht wird. Er kennt seinen nur wenige hundert Meter entfernt tätigen Gastwirtkollegen nicht persönlich und hätte sich gewünscht, daß unter Gastronomen erstmal offen geredet wird, bevor haltlose Beschuldigungen ins Netz gesetzt werden. Zudem hätte er von der Männergruppe eigentlich erwartet, dass sie sich in nüchternem Zustand bei ihm mal kurz für ihr unmögliches Verhalten entschuldigen. Das ist seiner Meinung nach sinnvoller, als Fake News zu kreieren, die keiner Seite weiterhelfen, sondern nur für Konfusion sorgen.
Symbolfoto